Es ist immer wieder dasselbe. In unserem Leben werden wir Opfer von so vielen Lügen, die wir uns selbst immer wieder aufs Neue erzählen. Aber warum eigentlich? Und inwiefern können wir dies ändern und uns daraufhin sensibilisieren? Heute möchte ich euch die drei größten Lügen aufzeigen, die wir uns selbst jeden Tag erzählen. Bzw. trifft das natürlich nicht auf jeden zu, es ist sinngemäß gemeint. (So als Hinweis an alle Wörtlichnehmer. )
Na dann wünsche ich euch nun viel Spaß mit den drei großen Lügen und meinen Tipps dagegen. Lasst mir gerne ein bisschen Feedback oder eure eigenen Tipps in einem Kommentar da, ich freue mich!
1. Ich bin so unglücklich, denn ich hab keinen, der mich liebt!
Es ist das in der Menschheit wohl am weitesten verbreitete Problem, das viele verspüren. Dass sie so unglücklich sind, weil sie niemanden an ihrer Seite haben. Aber woher kommt er, dieser Drang, nicht alleine sein zu wollen? Zu tun hat es mit dem menschlichen Urinstinkt, der darin mündet, sich fortzupflanzen. Das funktioniert natürlich nicht alleine. In weiterer Folge braucht man als Frau ein Männchen, das die Familie nach der Geburt beschützt – und umgekehrt der Mann eine Familie, die er beschützen kann. Dass dieser Drang immer stärker abnimmt, liegt an der hormonellen Veränderung, die wir durchmachen. Es ist ein Thema, das Wissenschaftler schon seit jeher beschäftigt, da wir uns immer mehr dem Urinstinkt entfernen und entfremden.
Rein auf der Gefühlsebene aber lässt sich auch feststellen: Es ist keine zweite Person notwendig, um glücklich zu sein. Oft begründet dieses Bedürfnis sogar auf einer tiefliegenden, aber vielleicht noch unerkannten Depression – also obacht!
Neigt man dazu, ständig eine zweite Person zu benötigen, um sich komplett zu füllen, dann gibt es offenbar nichts, das man an sich selbst zu schätzen und lieben gelernt hat. Im Übrigen ist es auch das seelische Wohl, das zur Gesundheit mitzählt. Wir nehmen voneinander intuitiv wahr, ob das Gegenüber körperlich und psychisch „in Ordnung“ ist. Ausnahmen bestehen einzig bei Neurodiversität; Autisten, Schizophrene und zum Teil sogar ADHSler fehlt oft die Empathie dafür, das zu erkennen. Aber es gibt auch noch andere neurodiverse Menschen, als diese drei Gruppierungen. Ihr wisst natürlich, worauf ich damit hinaus will.
Wer Signale aussendet, dass er unglücklich ist, frustriert und depressiv, wird zu hoher Wahrscheinlichkeit nicht von einem Menschen angesprochen, der genau das alles nicht ist und daher Glück bringen kann – mit fröhlicher Natur, Verständnis und und und. Denn nur, wem es gut geht, hat die Kraft, genau das auch weiterzugeben. Nicht von irgendwo kommt daher der Spruch: „Lerne dich selbst zu lieben und du wirst auch von anderen geliebt.“ Was ich damit sagen will? Es ist kein albernes Blabla von irgendwelchen Fachzeitschriften, dass man am eigenen Seelenwohl arbeiten muss, wenn man sich einsam fühlt.
Außerdem ist auch wichtig, daran zu denken, dass keine andere Person euer Leben verändern kann, als ihr selbst! Nur ihr habt die Kraft und Möglichkeit, euren eigenen Lebensalltag zu bestimmen! Niemand, dem ihr das nicht erlaubt, ist in der Lage dazu. Denkt über diese Worte das nächste Mal nach, wenn ihr euch ärgert, weil sich jemand zu sehr in euer Leben einzumischen droht; ihr seid nicht von diesen Personen abhängig, wenn ihr es selbst nicht zulasst.
2. Ich genieße den Augenblick!
Tun wir das wirklich? Erleben wir wirklich jeden Moment in dem Bewusstsein, dass es nur in diesem Augenblick und danach nie wieder dasselbe Gefühl sein wird? Egal, wie oft wir die Gegebenheiten mimen würden? Nehmen wir ganz bewusst wahr, dass es eigentlich das letzte Gespräch sein könnte, das wir gerade mit den eigenen Eltern führen könnten, einfach, weil jederzeit ein schreckliches Unglück oder das Schicksal eintreffen könnte? Genießen wir einen Moment wirklich immer und sind uns dabei im Klaren, dass er nur eine Sekunde später zur Erinnerung wird, weil er vorbei ist?
Ich glaube, dieses Bewusstsein fehlt uns und dabei nehme ich mich selbst auch an der Nase. Immer wieder ertappe ich mich dabei, wütend auf jemanden zu sein, den ich eigentlich liebe. Mittlerweile bin ich schon gut darin, dass ich mich dann wenigstens während dem Gespräch besinne und daran denke, dass es das letzte sein könnte mit dieser Person. Aber bis mich solche Momente gar ganz kalt lassen, dauert es auch für mich noch eine Weile.
Aber genau aus solchen Gründen müssen wir beginnen, uns von jenen Menschen zu trennen, die nicht gut für uns sind. Die uns nicht akzeptieren, wie wir sind oder sonst wie Probleme verursachen. Sie sind wie Gift für unseren Verstand und machen es uns denkbar schwer, den Moment zu genießen und ihn zu einer schönen Erinnerung werden zu lassen.
Wie geht es euch mit einem solchen Gedanken, gelingt es euch? Oder habt ihr auch noch daran zu arbeiten, so wie ich?
3. Mein(e) Partner/Tier/Freund/Familie ist alles für mich!
Ein wirklich wundervoller und romantischer Gedanke. Ohne jeden Egoismus und sonst welche negativen Eigenheiten der Gesellschaft. Aber eigentlich so zerstörerisch, nur scheint das vielen nicht bewusst zu sein…
„Lasse niemanden alles für dich sein. Ist er weg, hast du nichts mehr.“
Wenn ich eines durch den Buddhismus gelernt habe, dann, dass es nichts mit Egoismus zu tun hat, wenn man sich selbst an erste Stelle begibt; noch vor Familie, Partner, Haustiere oder Freunde. Denn das eigene Seelenwohl ist wichtig. Selbstlos zu sein hin oder her; was nützt es der Gesellschaft, wenn ich hilfsbereit bin, allen helfe und mich dabei selbst kaputt mache? Indem ich immer ein Auge auf mich selbst habe und aufpasse, dass es mir selbst dabei gut geht, was ich tue, habe ich viel mehr Energie, um Anderen überhaupt helfen zu können. Versteht ihr, worauf ich hinauswill?
Etwas weiter gedacht ist es auch nicht der Sinn der Sache – bzw. es scheint mir als äußerst unlogisch – dass wir bloß noch eine leere Hülle sind, wenn wir erst einmal verlieren, was für uns „alles“ ist. Denkt Mal drüber nach.