Am 29.07.2013 haben wir Gizmo zu uns geholt. Damals war erlaut Verkäuferin 10 Wochen alt. Am 31.10.2015 ist er aufgrund von Altersschwäche im Alter von 2einhalb Jahren von uns gegangen. Ich hoffe, es geht ihm gut, da wo er jetzt ist…
Zugegeben, diesen Blogeintrag zu schreiben, tut mir schon wieder mehr weh, als ich es erwartet habe. Gestern in der Früh bin ich zum Käfig und er lag direkt bei der Tür. Ich hab den Käfig aufgemacht und noch gegrinst, weil ich dachte, er hat sich Mal wieder selbst aus seinem Nest gesperrt. Aber er lag total regungslos da… Mit einer bösen Vorahnung, weil er ja nun doch schon ein sehr alter Hamster war und man die Alterserscheinungen schon an dem immer dünner werdenden Fell bemerkt hat oder an seinem buckeligen Sitzen… hab ich nach ihm gegriffen. Ihn gestreichelt. Er hat sich nicht bewegt. Mir war klar, dass er mich vermutlich beißen würde, wenn ich nun so direkt nach ihm greife und er so friedlich zusammengerollt da liegt. Aber als in dem Moment noch immer nichts von ihm kam, war es dann traurige Gewissheit. Gizmo war schon ganz kalt und steif, er lag also schon mehrere Stunden dort.
Alleine beim Gedanken, wie er dann tot in meiner Hand lag, schnürt es mir schon wieder die Kehle zu.
Ich bin ein großes Mädchen, ich habe mittlerweile mehrere Wellensittiche, zwei Hasen und einen Hund verabschiedet. Aber jeder einzelne Abschied tut weh.
Noch schlimmer aber ist das Gefühl, heim zu kommen und im Wohnzimmer vor einem leeren Käfig stehen zu bleiben. Beim Einkaufen kein Hamsterstreu zu kaufen, kein Heu, kein Futter, keine Leckerlies… beim Salat machen nicht ein bisschen was zur Seite zu geben… Ich hab noch letztens erst eine Packung Erdnüsse gekauft, weil er die doch so gerne knackt… Und erst einen Tag davor ist er noch munter herumgelaufen, hat Reis und Gurke gekriegt. Erst einen Tag vor seinem Tod hab ich ihn zum ersten Mal neues Gemüse probieren lassen, ob er es nicht vielleicht doch mag.
Wie er immer auf der Couch rumgeklettert ist. Oder wie er immer, kaum dass man den Käfig geöffnet hat, gurgelnd und brummend aus seinem Nest ist, zum Streuschutz und sich dran gehängt hat, strampelnd mit den Hinterpfoten, damit man ihn rausnimmt und zu sich holt. Wie er sich Mal ein Nest aus meinen Haaren gemacht hat, meine Buchseiten angeknabbert hat, mir in den Finger gekneift hat, wenn ich ihn rausgeholt habe, ohne ihm was zu essen zu geben. Oder wie er ständig versucht hat, den ganzen Gemüsespieß durch das Loch in seinen Bunker zu bekommen.
Er war ein wahnsinnig sozialer Hamster. Hat man ihn Mal einen Tag alleine gelassen und war weg, ist er sofort rausgekommen, wenn er uns nur gehört hat. Er war sowas von brav, hat nie sein Futter umgekippt oder seine Wassernäpfe zugeschüttet.
Als wir 2013 den ersten Weihnachtsbaum mit ihm bekommen haben, ist er plötzlich um 1 Uhr früh, als ich den Baum geschmückt hab, aus dem Käfig gesprungen. Mein Freund saß am PC, hat das dumpfe Geräusch auch gehört. „Was war das?“ – „Keine Ahnung, kam von da…“ Er zeigte auf den Käfig und dann haben wir auch schon den kleinen schwarzen Fleck am Boden gesehen. Wie er beim Laufen mit dem Popo gewackelt hat und unbedingt zum Baum wollte. Schnell hab ich ihn gefangen, zurück in sein Haus gesteckt und ihm einen kleinen Tannenzweig hingehalten. Kaum hat er ihn im Mund gehabt, war er schon wieder langweilig.
Kräuter mochte er nicht besonders. Käse auch nicht. Joghurt hatte er dafür total gern. Joghurt, Paprika und Salatgurken. Tomaten und Karotten hat er gegessen, wann er sie bekommen hat, aber hatte er anderes zur Auswahl, kam immer das stattdessen dran.
Hat man ihm Nüsse oder sonst was in Taschentücher gewickelt, hatte er nie große Lust dran, das auszugraben. Er war kein großartiger Sucher, aber das Futter, das man ihm so ins Nest gestreut hat, sammelte er immer brav auf. Mehlwürmer mochte er im Übrigen auch total. Irgendwann nach einem Jahr hab ich meine große Abscheu dagegen überwunden und sie ihm gegeben. Er nahm sie nämlich nur, wenn man sie ihm direkt gab. Mit dem Finger. Iiieeehh!
Heuschrecken mochte er zum Glück nicht. Obwohl er die ersten Paar immer so in den Mund gesteckt hat, dass der Kopf noch rausgeschaut hat.
Lebensmittelmotten und Fliegen hat er gejagt. Einmal hat sich eine Spinne in seinen Käfig verirrt, da ist er nicht mehr aus seinem Nest gekommen, bis wir sie beseitigt haben.
Wie sehr er sich immer gewehrt hat, rauszugehen, wenn ich den Käfig geputzt hab… viel lieber hat er sich dabei auf mein Handgelenk gesetzt und mir zugesehen. Gut, haben wir dann auch monatelang so gemacht. Einmal ist er aus lauter Neugier deshalb in das kleine Loch gefallen, das ich gebuddelt hab, als ich den Streu aus seiner Kloecke entfernt hab. Es hat auch gedauert, bis er den Badesand wirklich zum baden verwendet hat. Kaum hat man seinen Bunker aus dem Käfig genommen, hat er außerdem schon den Kopf rausgesteckt und neugierig geguckt.
Mach’s gut, Gizmo.
Wir haben dich ganz doll lieb gehabt.