Ich hab heute Lust darauf, ein paar amüsante Geschichten mit euch zu teilen. Als ich diese Momente erlebt habe, war das oftmals nicht annähernd so lustig, wie sich das heute liest, aber im Nachhinein kann man doch oft über etwas lachen oder schmunzelnd den Kopf darüber schütteln, was schließlich hier auch der Fall ist.
Geschichte #1 – der blanke Kerl
Ach, was war ich verknallt in den Typen. Ich hab innerlich gefeiert, als er zugestimmt hat, mit mir auszugehen. Da wir sogar Arbeitskollegen gewesen sind, hatte ich vor diesem einen Abend ja genug Zeit dazu, ihn anzuhimmeln. Mit einem Trick, über den ich heute nur noch lachen kann, weil er so offensichtlich gewesen ist, habe ich ihn nach seiner Nummer gefragt. Jap, ich. Bin ganz schön mutig, ne? Jedenfalls hab ich ihm mein Handy in die Hand gedrückt und gesagt, dass ich aktuell die Nummern von allen Arbeitskollegen am Sammeln bin, woraufhin er mir die seine auch gegeben hat. Dass ich im Anschluss den zweiten Kollegen, der in dem Moment sogar bei uns gestanden ist, nicht nach der Nummer gefragt habe… öhm, ja.
Jedenfalls haben wir abgemacht, nach dem-und-dem Tag dann im Anschluss an unsere Arbeitszeit noch wo hinzugehen. Ich hätte mir meinen Teil schon denken sollen, als ich ihn danach gefragt habe, ob er denn Lust hätte, Pizza zu essen und er daraufhin meinte; „Keine Ahnung, ob du so viel Geld eingesteckt hast.“ Was sich nämlich anfangs als eine verwirrte Aussage für mich angefühlt habe, da ich den Witz darin eine ganze Weile gesucht hab, hast sich später dann als eine Anspielung darauf herausgestellt, dass er keinen Cent dabei hat.
Im späteren Verlauf ist mir auch klar geworden, dass der Mensch ziemliche Geldprobleme gehabt hat. Schade finde ich daran bloß, dass man sich für so etwas geniert und nicht einfach dazu steht. Was ist schon dabei? Traurig aber wahr ist ja schließlich wohl die Tatsache, dass so etwas heute gar nicht mehr so selten ist. Hier einfach Mal zu sagen „Hey, wär klasse, wenn du das übernehmen könntest.“ oder „Klar können wir gerne weggehen, aber ich hab kein Geld im Moment. Wie wäre es, wenn wir an einem freien Tag einfach schön spazieren gehen?“ wäre doch wirklich keine Schande.
Geschichte #2 – Mister Rich
Ohhh, das war eines der seltsamsten Dates, die ich je hatte. Es blieb auch tatsächlich bloß bei dem einen, weil ich diesen Kerl kaum ausgehalten habe. Kennegelernt haben wir uns über eine Datingplattform – ja, ich habe so etwas Mal ausprobiert, weil ich zu der Zeit einfach die Nase voll von irgendwelchen Kollegen hatte und nicht in einer Disco nach einem Freund zu suchen beginne. Denn ja… ich finde nun mal keinen Gefallen an sinnlosen One Night Stands und selbst, wenn ich eine Beziehung nicht mit dem Gedanken daran eingehe, dass diese nun gleich für das gesamte Leben anhalten muss, weil man das im Vorhinein ja nie weiß, ob man wirklich kompatibel ist, habe ich bloß Interesse für jemanden, der selbst auch nach etwas Langfristigem sucht.
Jedenfalls haben wir im Vorhinein über allgemeine Dinge geschrieben. Ein Thema, das besonders oft vorgekommen ist, waren unsere jeweiligen Haustiere; einfach, weil ich absolut tierlieb bin. Er hatte zwei Leguane, das weiß ich noch ganz genau. Oh, was war ich zu der Zeit damals scharf darauf, selbst einen zu besitzen.
Wir hatten uns abgemacht, gemeinsam ins Kino zu gehen. Ratatouille, das weiß ich noch, als wäre es gestern gewesen. Der Film selbst war übrigens amüsant, aber es reicht meiner Meinung nach, wenn man ihn einmal gesehen hat.
Irgendwann hat derjenige schonmal erwähnt, dass sein Vater irgendeine Recyclingfirma habe, worauf ich nicht wirklich näher eingegangen bin, weil ich daran kein Interesse hatte. Als er mich abgeholt hat – ich hab ihm meine Adresse gegeben, die er dann in seinem Navi eingegeben hat – war ich mir anfangs nicht sicher, ob er mich jetzt verarscht, oder ob das sein purer Ernst war. Der Mensch hatte nämlich einen Wagen mit solcher technischer Ausstattung, dass er viel… viiiiel Geld gekostet haben musste. Einer seiner ersten Sätze, nachdem ich eingestiegen war, hatte auch damit zu tun, wie viel das nicht alles wert wäre. Damit war er bei mir direkt unten durch, weil mich Geld nicht beeindrucken kann. Das ist für mich bloß ein Mittel zum Zweck und selbst heute hat sich diese Einstellung nicht für mich geändert. Lediglich der Umstand, dass ich mir bloß mehr davon leisten kann, worauf ich aktuell Lust habe.
Geschichte #3 – Mein Traummann
Okay, eine Geschichte vom Helden zwischendurch. Davon habe ich nämlich auch ein paar lustige auf Lager.
Woran, denkt ihr, hab ich gemerkt, dass mein Freund der Mann ist, der absolut der Richtige für mich ist? Wenn ihr diese amüsante Geschichte hier gelesen habt, werdet ihr nur noch grinsen, glaubt mir. Obwohl es so banal gewesen ist, war es das Date für mich, das mir von all denen, die wir zusammen gehabt haben, am besten in Erinnerung bleiben wird.
Gut, ein paar Gespräche sind dem Date natürlich schon vorausgegangen – und eines seltsamer, als das andere. Zum einen, weil ich ihn entweder von der Seite her (aus seiner Sicht) angesprochen habe, weil ich dachte, er redet mit mir, wo er doch eigentlich mit wem anderen gesprochen hat (haha, fail) und zum anderen, weil ich immer wieder vorlaute Bemerkungen von mir gegeben habe, die selbst ihn sprachlos gestimmt haben. Warum schaffe ich sowas eigentlich heute nicht mehr? Ich hab ihm jedenfalls eine Nachricht geschrieben, dass ich Hunger habe. Weil ich manchmal eben mit random Informationen um mich werfe. Wie es dazu gekommen ist, dass wir die Nummern tauschen, weiß ich allerdings selbst nicht mehr, Schande über mich, ohoho. Er hat darauf geantwortet – und das ist typisch für ihn, was man merkt, wenn man ihn erst einmal kennt – dass er in so und so vielen Minuten Feierabend hat und dann Zeit hätte. Was ich denn essen möchte. Ich für meinen Teil blinzle fasziniert das Handy an und denke mir meinen Teil, weil das zwar nicht mein Plan gewesen ist, aber wieso nicht. Es hat sich anschließend so ergeben, dass wir zuerst mongolisch essen gegangen sind – ihr kennt doch diese All You Can Eat Buffets – und dann zu Kill The Boss ins Kino sind. Noch heute will er mir im Übrigen streitig machen, dass dies der erste Film gewesen ist, den wir zusammen gesehen haben. Seiner Meinung nach war nämlich unser erstes Date jenes, als wir mit zwei anderen Leuten – Dini war es bei mir und ein guter Freund (der witziger Weise auch sein Neffe ist) bei ihm – zum Film Die Drei Musketiere ins Kino sind. Heute weiß ich, dass er ihn gebeten hat, mitzukommen, um nichts Blödes anzustellen, weil er wohl gemerkt hat, dass ich bei sowas nicht so schnell in die Gänge komme, während ich Diana quasi als seelischen Beistand mitgenommen habe. Tjah, was soll ich sagen. Er hat es mir einfach angetan, der gute Mensch. :“D Wenn er diesen Blogeintrag liest, wird er sicher wieder damit anfangen, dass das auch der erste Film gewesen ist. Obwohl ich ihm schon tausend Mal die Kinokarten gezeigt habe. Grarhhh, ich flippe aus.
Tjah, lange Rede und kurzer Sinn: er hat überlegt, sich ein neues Shirt zu kaufen, weil er das, was er an dem Tag aktuell getragen hat, nicht als schick genug dafür befand (aber jetzt behaupten, das war kein Date, ja ja) und mir durch die Blume dabei gestanden hat, dass er Mal wieder Wäsche waschen sollte. Ich hab mich dafür beim Essen vollgekleckert und vor dem Film so laut gelacht, dass sich die halbe Gruppe der vor dem Saal wartenden Menschen ganz seltsam zu uns umgedreht hat, weil er einfach nicht aufgehört hat, irrwitzige Sachen zu erzählen und als ich am Abend dann nach Hause gekommen bin, wollte mir meine Mutter einfach nicht glauben, dass das bloß ein netter Abend war – sie hat nämlich gleich gemerkt, dass es mich dieses Mal voll erwischt hat. ^-^
Geschichte #4 – Das Konzert
Gut, das ist eine wirklich kurze Geschichte. Mit dem jungen Mann, um den es hier geht, war ich etwa ein Jahr zusammen und wir haben auch wirklich schöne Erlebnisse zusammen gehabt; ständig was zusammen unternommen und so. Außerdem bin ich durch ihn auf unzählige Konzerte und auch zu einem Festival mitgekommen, weil er selbst in einer Band Schlagzeug gespielt hat und dementsprechend auch in der Szene verankert war. Ja, okay, das mit der Band hat mir vielleicht ein wenig mehr imponiert, als ich damals zugegeben habe, aber es war einfach cool, mit jemandem aus einer Band befreundet zu sein. Bevor ich die restlichen Jungs seiner Gruppe kennengelernt habe, konnte ich mir ja kaum etwas darunter vorstellen, was es bedeutet, Mitglied einer Band zu sein. Später habe ich ihnen dann geholfen, die Website aufzubauen und alles, aber das ist eine ganz andere Geschichte.
Zu der Zeit dieser Beziehung habe ich aber nach und nach gelernt, was für einen wahnsinnigen Unterschied es macht, wenn man selbst aus der Stadt kommt, der andera aber vom Land. Und zwar wortwörtlich vom Land. Dadurch, dass er in meiner Stadt studiert hat, hatte ich anfangs gar nicht daran gedacht, dass der Unterschied so groß sein könnte. Als aber dann der Teil seines Lebens immer mehr vertreten war, in dem er mit der Landmusik beschäftigt war und mich seine Eltern wohl am liebsten ständig in ein Dirndl gekleidet gesehen hätten… jah, da hat sich der schöne Teil dann wohl aufgehört. Ab da wurde es dann bloß noch schräg, glaubt mir. Aber wohl wenigstens für uns beide, denn keiner von uns beiden hätte anfangs damit gerechnet, dass die „kulturellen Unterschiede“ dann doch so groß sein würden.
Um diese Geschichte nun länger zu gestalten, hab ich euch all das erzählt, haha. Denn das Date kann man gar nicht sehr viel länger, als bloß mit ein paar Sätzen erzählen.
Weil zu dem Zeitpunkt, als wir uns treffen wollten, ein Konzert bei uns in der Stadt gewesen ist, das wir beide besuchen wollten, haben wir uns direkt dort das erste Mal getroffen. Bloß, dass ich deswegen alleine gekommen bin und er mit einer ganzen Gruppe dortgewesen ist. Das waren eine Menge neuer Gesichter und Namen, die ich mir direkt hab merken müssen. Aber das Schrägste an dem Konzert war dieser eine Mensch, der einfach nicht kapiert hat, dass ich eigentlich wegen ihm da bin und mich dauernd angeflirtet hätte. Sowas blockiert einen dann ganz schön, das könnt ihr mir glauben.
Geschichte #5 – Der Umweltverschmutzer
Ebenfalls ein Arbeitskollege, aber bei einer anderen Arbeitsstelle. Auch ihn habe ich unglaublich angehimmelt, bis er eines Tages einfach neben mir eine Bäckereitüte zusammengeknüllt und sich selbst über die Schulter geworfen hat, da er sauer auf seinen Abteilungsleiter gewesen ist und das dem Einkaufszentrum zu leide getan hat. So gesehen wohl kein Date, aber ein Moment, der mir besonders in Erinnerung bleiben wird.
So, das waren genug Geschichten von mir. Jetzt seid ihr dran. Was für Horrorgeschichten habt ihr so zu bieten?