Eigentlich wollte ich zu dieser Sache überhaupt kein weiteres Wort verlieren, ich habe sogar meine Tweets darüber gelöscht, weil wir in Zeiten einer weltweiten Pandemie ja wirklich alle ganz andere Probleme haben sollten. Aber hier kommt es gerade zu einem ganz besonderen Fall von Supporthate, sodass ich mich gezwungen sehe, ein Statement zu der Sache zu veröffentlichen.
Die Leute, die daran beteiligt sind, dass es überhaupt so weit kommen musste, dürfen sich nun alle stolz die Hände geben und sich mal ganz fest auf die Schulter klopfen, denn hier sitzt nicht nur eine Unternehmerin, eine Selbständige, sondern allem voran ein Mensch. Mit Gefühlen.
Was ist überhaupt passiert?
Ich habe heute eine wichtige Lektion gelernt. Nämlich, dass man lieber ruhig bleibt und gar nichts sagt, hunderte von Menschen besser im Glauben lässt, man sei arrogant und desinteressiert und sonst was, anstatt sich noch höflich zu erklären. Denn die Worte werden dir um Mund umgedreht, bis sie zu dem Framing passen, die diese Menschen unbedingt für dich haben wollen. Verständnis für die eigene Seite ist da die Fehlanzeige. Es gibt nämlich nur Schwarz und Weiß.
Auf Twitter fragte jemand, wo man stabile Biegeringe herbekäme und ich wurde markiert. Anstatt zu sagen „nein“, was mir hundertprozentig genauso negativ gewertet worden wäre und mit Sicherheit zu genau derselben Situation geführt hätte, in der wir uns nun befinden, habe ich mich erklärt. Was mein größter Fehler an diesem Tag werden sollte.
Aber lest selbst:
Damit hätte die Sache völlig geklärt sein können.
Ist sie aber offenbar nicht.
Shittalking, Rufschädigung und Supporthate – was soll das bitte?!
Selbst Stunden, nachdem das Ganze passiert ist, wird die Sache aufgezogen, als wäre es die Schlagzeile des Jahres. Eine Unternehmerin wollte nicht verraten, wo sie ihr Material herbekommt – holt Mistgabeln und Fackeln!
Man kann ja denken, was man will. Man kann meinen Ton „nicht in Ordnung finden“, dann hat man aber wohlgemerkt ein Problem mit meiner ganzen Person, denn ich war völlig neutral und sachlich, als ich die Antworten geschrieben habe.
Man kann sich auch denken, ich will mich nun verstecken, bitte, wenn es euch damit besser geht. Für diejenigen, die es interessiert: Aus Gründen der Selfcare habe ich meine Tweets gelöscht, weil ich mich einfach nicht weiter darüber aufregen wollte. Aber scheinbar ist es zu schwierig, so etwas zu respektieren. Wie man es auch zu schwierig findet, einfach zu akzeptieren, wenn jemand nichts verraten will, das mit seinem Unternehmen zu tun hat.
Witzig an der Stelle: Es hieß, dass „es legitim“ sei, wenn ich es nicht verraten will. Und dass „der Ton die Musik mache“. Dass aber insbesondere letzteres für beide Seiten gilt, scheint dabei völlig irrelevant zu sein.
Der große Aufreger fegt nämlich im Moment durch PN-Fächer. Ich bin der Buhmann, völliges Unverständnis, „small business support small business“ und „girls support girls“, Blockierungen hier und dort.
Dass ich betroffene Personen zuvor immer supportet habe und für mich einfach dort eine Grenze erreicht ist, wo ich langjährig erarbeitetes Wissen nicht einfach durch die Gegend posaunen will, respektiert man null. Wird auch nicht erwähnt, soweit ich das gesehen habe. Man ist viel zu beschäftigt damit, mich als die Böse darzustellen, nach reinem Schwarz-Weiß-Denken.
Ein Hobby hört da auf, wo etwas Gewerbliches = Gewinnbringendes draus wird.
Hört auf, Häkelpüppchen, Schmuck, Zeichnungen & Co. so darzustellen, als wärs okay, was ihr da macht.
Es ist illegal, es ist Steuerhinterziehung und es macht ehrlichen Selbständigen das Geschäft kaputt.
— Babsi // 난쟁이☆ (@decentdaydream) March 22, 2021
Um an der Stelle auch gleich mal allgemein mit ein paar haltlosen Vorwürfen aufzuräumen:
- Nein, mich jucken eure Meinungen nicht. Es ist nicht wirtschaftlich, Geschäftsgeheimnisse auszuplaudern (mögen sie in euren Augen noch so banal wirken), das Recht ist auf meiner Seite und ich will es ganz einfach nicht verraten und das ist Himmelherrjenochmal einfach zu akzeptieren.
- Ich blockiere aus Gründen des Selfcare, das hat nichts mit Verstecken oder sonstigem zu tun. Ich bin an der Stelle sehr enttäuscht von zwei Personen, die ich eigentlich länger gekannt habe und deren Verhalten mich unbeschreiblich schockiert hat. Eine dritte Person wurde aus Sicherheitsgründen blockiert, weil ich keine Lust habe, dass mir die Infos von den anderen beiden in die Timeline spült, mit der hatte ich aber zuvor schon null Kontakt.
Warum ich dieses Statement veröffentliche
Haltet von meiner Einstellung, was ihr wollt, aber dass mich mittlerweile Hassmails erreichen, in denen ich persönlich angegangen werde und in denen mir angedroht wird, dass man überall schlechte Bewertungen zu meinem Shop hinterlassen werde, ohne jemals bei mir bestellt zu haben, nur weil man mich „scheiße“ fände, ist Rufschädigung und damit strafbar.
So etwas dulde ich nicht und so etwas bringe ich zur Anzeige.
Und wer mich persönlich beleidigt, nur weil er der Meinung ist, „ich hätte das ruhig verraten können“, der wird ebenfalls schon bald feststellen, dass das Internet trotz allem kein rechtsfreier Raum ist. Ich lasse mich nicht als „blöde Bitch“ bezeichnen, nur weil euch meine Antwort nicht geschmeckt hat.
Ich erinnere nochmal daran: Hier sitzt ein Mensch, mit Gefühlen! Jemand, der sich jahrelang ein berufliches Standbein mit seiner Selbständigkeit aufgebaut hat und einfach nur gerne hätte, dass man respektiert, wenn man gewisse Dinge nicht verraten will. Ihr könnt einer anderen Meinung sein, das ist völlig natürlich, aber das ist kein Freibrief, um sich so aufzuführen.