Ohrringe und Ohrstecker gelten als die bekanntesten Schmuckstücke. Inzwischen sind es nicht nur junge Mädchen, auch Erwachsene tragen häufig Ohrringe. In neuster Zeit trifft man auch Männer mit Ohrschmuck in Form von Ohrpiercing an.
Mediziner empfehlen, auf einwandfreie Hygiene beim Ohrlochstechen und auf richtiges Material zu achten. Andernfalls können Allergien oder Entzündungen die unangenehme Folge sein. Medizinische Ohrringe sind sterile Ohrstecker. Diese sind etwa sechs Wochen lang nach dem Ohrlochstechen zu tragen, um Entzündungen zu vermeiden.
[ezcol_1half]Woraus bestehen medizinische Ohrringe genau?
Selbstverständlich werden sie gemäß der amerikanischen FDA-Richtlinien hergestellt. Das bedeutet, sie enthalten kein Blei, Kadmium, Kobalt oder andere gesundheitsgefährdende Schwermetalle. Medizinische Ohrringe werden aus Chirurgenstahl oder sterilem Titan gefertigt.
- Chirurgenstahl ist mit seiner Hautfreundlichkeit für die Produktion von Medizinischen Ohrringen bestens geeignet.
- Titan ist robust und sehr leicht. Titan punktet mit hoher Korrosionsbeständigkeit und zählt als toxisch unbedenklich. Dadurch ist die schnelle Wundheilung garantiert und allergische Reaktionen sind beim Tragen von medizinischen Ohrringen aus Titan undenkbar.
Worin liegt der Sinn und Zweck als Erstohrstecker?
Nach dem Ohrlochstechen bekommst du einen medizinischen Ohrstecker verpasst. Der ist zwar nicht schön, aber er ist antiallergisch und erspart dir unangenehme Entzündungen und Juckreiz. Außerdem erfährst du durch diese Stecker die Heilung deines Ohrlochs ohne Komplikationen.
Solltest du allerdings nicht abwarten können und sofort normale ausgefallene Ohrringe aus Silber, Gold oder anderen Materialien tragen, musst du mit Allergien, Ausschlägen, Entzündungen und Schmerzen rechnen. Du kannst es dir überlegen und etwa sechs Wochen abwarten, bis du deinen Modeschmuck gefahrlos tragen kannst.
[/ezcol_1half_end]Gute Pflege nach dem Ohrlochstechen ist wichtig
Deine neuen Ohrlöcher sind eine Wunde und daher als solche zu behandeln. Um die Heilung zu fördern und Komplikationen zu verhindern, solltest du folgendes beachten:
- Vermeide häufiges Berühren
- Vermeide Haarspray, Seife oder Shampoo an den frischen Ohrlöchern.
- Warte sechs Wochen ab, bevor du die medizinischen Ohrstecker austauschst
- Sehe in der ersten Zeit von schweren und langen Ohrhängern ab, um das Ohrloch noch etwas zu schonen
- Reinige die Ohrlöcher zweimal am Tag von beiden Seiten mit spezieller Lotion oder Gel. Das Pflegemittel bekommst du beim Ohrlochstechen gleich mit.
- Entferne den Ohrstecker nicht innerhalb der sechs Wochen. Sitzt der Stecker im Knorpelbereich, musst du sogar bis zu zwölf Wochen warten
Darf man frisch gestochene Ohrstecker drehen?
Was du nach dem Stechen eines frischen Ohrlochs tun solltest
Direkt nach dem Stechen kann es passieren, dass dein Ohr gerötet oder geschwollen ist. Du brauchst dir darüber keine Sorgen machen, da es sich um normale Reaktionen deines Körpers handelt. In der Regel klingen die Schwellungen nach nur ein oder zwei Tagen wieder ab. Damit du den allgemeinen Heilungsprozess jedoch fördern kannst, solltest du einige Punkte beachten.
Wichtig ist, dass der Gesundheitsstecker, also der Stecker, mit dem du dir das Ohrloch stechen lassen, hast, sechs bis zwölf Wochen nicht wechseln darfst. Es kann sonst passieren, dass dein neu gestochenes Ohrloch zuwächst oder es durch anderen Schmuck zu Entzündungen kommt.
Außerdem ist es wichtig, dass du deinen Ohrschmuck während der gesamten Heilungsphase nur mit sauberen Händen anfasst. Am besten reinigst du das Ohrloch und den Stecker täglich. Am leichtesten geht das unter der Dusche. Du wirst garantiert Pflegeprodukte bekommen haben.
Doch sollte man den Gesundheitsstecker nun drehen?
Eine berechtigte Frage, die bei vielen Menschen noch unbeantwortet blieb. Einige Fachleute sagen, dass es notwendig ist, den Stecker nach oder eben bei der Reinigung zu drehen, damit er nicht festklebt oder einwächst. Andere wiederum behaupten, dass dies keineswegs passieren kann. Eher im Gegenteil. Sie sagen, dass der Heilungsprozess durch das Drehen des Gesundheitssteckers verlangsamt wird. Außerdem heißt es, dass das frische Gewebe ebenfalls zerstört wird.
Doch was ist nun am besten? Es bildet sich tatsächlich eine Kruste an einem Ohrloch, aus der Flüssigkeit gelangen kann. Dies ist völlig normal und bei jeder neuen oder eher gesagt offenen Wunde der Fall. Aufgrund dieser Kruste ist dein Gesundheitsstecker deutlich weniger beweglich. Doch das ist nicht weiter schlimm. Du kannst die Kruste mit lauwarmen Wasser entfernen und das Ohr anschließend mit dem gewählten Pflegeprodukt behandeln.
Am besten ist es, wenn du gar nicht erst versuchst, die Kruste durch Drehen wegzubekommen. Dadurch gewährleistest du nicht, dass die Kruste auch wirklich von deinem Stecker und Ohrloch entfernt wurde. Es kann sogar passieren, dass sich Schmutz in deinem Stichkanal bildet oder durch das Drehen hineingelangt.
Empfehlenswert ist daher ein Mittelweg. Ohnehin musst du dein Ohrloch regelmäßig reinigen. Dadurch bewegst du deinen Gesundheitsstecker sowieso schon. Trockne das Ohr nach dem Duschen am besten auch ab und trage sofort die Pflege auf. Dadurch kannst du sicher gehen, dass das Pflegeprodukt den Stichkanal erreicht. Durch leichtes Drehen oder Vor- und Zurückbewegen gelangt die Pflege in den Stichkanal und du vermeidest Entzündungen. Achte aber darauf, dass sich keine weiteren Verunreinigungen an deinem Ohrloch sammeln.
Bist du Allergiker?
Dann müssen deine alltäglichen Ohrstecker antiallergisch sein. Sie werden aus Chirurgenstahl gefertigt und weisen einen geringen Bestand von Palladium oder Nickel auf. Daher werden sie als antiallergen bezeichnet. Natürlich gibt es auch ausgefallene Ohrringe, die auf dieses Material zurückgreifen.
Es gibt bereits wunderschöne, sterile Ohrstecker aus 316L Chirurgenstahl mit einem zirka zwei Millimeter großen Schmuckstein.
Die wichtigsten Merkmale einer Nickelallergie
Brauchst du die Erlaubnis deiner Eltern zum Ohrlochstechen?
Wenn du noch nicht 18 Jahre alt bist, musst du deine Eltern oder Erziehungsberechtigten um Erlaubnis bitten. Bei Kindern unter 16 Jahren oder Jugendlichen ist die Einverständniserklärung und Anwesenheit der Eltern vor Ort erforderlich.
Bei kleinen Kindern stehen Kinder- und Jugendärzte dem Ohrlochstechen skeptisch gegenüber. Sie empfehlen das Mindestalter von 14 Jahren. Häufig verursacht das Stechen Entzündungen und Schmerzen. Die Kinder fassen dann oft mit den Fingern ans Ohrläppchen. Das könnte zu Entzündungen führen.
Weil das Ohrläppchen mit dem Kind wächst und größer wird, wird das Ohrloch nach ein paar Jahren nicht mehr an der gewünschten Position liegen, eher im oberen Bereich des Ohrläppchens.
Unverträglicher Ohrschmuck & was du tun kannst
Wenn der Ohrschmuck nicht verträglich ist, lassen sich die Gründe hierfür in zwei Kategorien einteilen. Bei der ersten geht es darum, dass die Wunde beziehungsweise das Loch Probleme bereitet. Bei der zweiten spielt ein unverträgliches Material eine Rolle.
Ohrlöcher sind eine erwünschte Verletzung
Auch, wenn Ohrlöcher gewollt sind und aus kosmetische Gründen gemacht werden – es handelt sich hierbei um eine Verletzung, wie jede andere auch. Wenn sich die Ohrlöcher entzünden, kann es sein, dass die Hygiene nicht ausreichend war. Das kann schon beim Stechen der Fall gewesen sein. Manchmal gelangen die Keime auch erst später in die Wunde, was vor allem dann passiert, wenn diese nicht gut genug geschont und gepflegt wurde. Auch, wenn am Knorpel gestochen wurde, kann sich eine heftige Entzündung entwickeln, deren Abheilung viel Zeit benötigt.
Hausmittel gegen Entzündungen
Bei leichteren Entzündungen können unter Umständen Hausmittel nützlich sein. Ein beliebtes ist Kamillentee, der stark gekocht und regelmäßig mit einem Wattebausch auf die Ohrlöcher aufgetragen wird. Eine Alternative hierzu ist eine Kamillen-Tinktur aus der Apotheke. Auch Alkohol kann als desinfizierendes Mittel zum Abtupfen nützlich sein. Andere Betroffene schwören auf Kochsalzlösung.
Weitere Maßnahmen
Bei wiederholten Entzündungen kann es sich lohnen, den Ohrschmuck zu wechseln. Dieser sollte grundsätzlich nicht zu schwer und mit einem ausreichend bereiten Stecker versehen sein. Da auch eine Nickelallergie die Ursache sein kann, kann sich ein Allergietest beim Arzt lohnen. Dieser kann auch ein desinfizierendes Spray oder eine Creme verschreiben, um die Entzündung zu behandeln.
Problematischer Ohrschmuck
Entzündungen und Schmerzen können auch dann auftreten, wenn die Ohrringe nicht passend ausgesucht wurden. Zum Beispiel können Ohrringe zu schwer sein oder leicht an der Kleidung hängen bleiben, wodurch das Ohrloch gereizt wird oder sogar einreißt. Einige Stecker haben auch einen problematischen Draht, der von innen in das Ohrläppchen schneidet. Manchmal ist auch eine Allergie die Ursache, wenn Ohrschmuck nicht verträglich ist.