Seitdem ich begonnen habe, auf meinem Blog in unregelmäßigen Abständen Beiträge zu veröffentlichen, die zur Aufklärung von Autismus (oder auch Asperger) beitragen, wird mir immer wieder eine ganz besondere Frage gestellt: Welche Symptome können hierbei vorkommen? Der Antwort hierauf widme ich mich für euch heute.
Was ist Autismus?
Es handelt sich hierbei um eine neuriologische und gleichzeitig auch unheilbare Entwicklungsstörung, die bereits seit Geburt an vorhanden ist. Betroffene sind in nahezu allen Fällen weder dazu fähig, Sarkasmus oder andere Tonfälle richtig zu interpretieren, noch die Mimik ihres Gegenübers richtig zu kategorisieren.
Mädchen werden oft viel schwerer diagnostiziert als Jungs, da sie stärker dazu tendieren, ihre Mitmenschen zu spiegeln. Dadurch werden sie meist erst als ein bisschen wunderlich wahrgenommen, wenn man sie näher kennt. Fun Fact: Auch bei mir ist es erst deswegen festgestellt worden, weil ich mir Sorgen gemacht habe, dass ein Gehirntumor daran schuld sein könnte, keinen Sarkasmus zu verstehen.
Autisten zeichnet oft eine ausgesprochene Naivität aus. Man muss ihnen meistens einen Witz zweimal erklären, bis sie verstehen, dass er nicht so wörtlich gemeint ist. Allerdings ist das kein Garant dafür, dass er dann tatsächlich so verstanden wird, wie es geplant ist. Vielleicht bedarf es hier ein wenig Nachhilfe.
So oder so, alle autistischen Menschen haben Eins gemeinsam: Sie sind ausnahmslos alle einzigartig.
Denn dieses eine Paradebeispiel gibt es auch in jenen Kreisen nicht. Bloß eine Reihe möglicher Symptome, die auf diese Personen zutreffen können.
Autismus Symptome
Zu wissen, was genau am Verhalten einer Person autistisch sein könnte, hilft sehr stark dabei, zu verstehen. Mögliche Symptome können also sein:
- Schlechte (Grob-)Motorik
- Schlechte Koordination
- Anderes Raumverständnis, als normal üblich (Betroffene rempeln öfter gegen Möbelstücke) Unwohlsein in Menschengruppen
- Geringeres Kontaktbedürfnis
- Geistig abwesend zu wirken
- Schwierigkeiten, sich berühren zu lassen
- Visuell / in Bildern denken
- Präferiert selbständige Arbeitsweise(n)
- Smalltalk fällt besonders schwer; man kann nicht andauernd witzig sein, ernste Gespräche fallen um einiges leichter
- Zwanghaftigkeit (manchmal passiert dies auch „nur“ in Gedanken)
- Sehr eigenbrötlerisch und oft stur
- Stark analytisch sein und Situation dadurch sehr kritisch betrachten
- Bindungen zu Gleichaltrigen können nur schwer aufgebaut werden
- Probleme, Mimik und Tonlage zu lesen und dann richtig zu deuten
- Eher rational als emotional sein
- Deutlich eigene Meinung haben
- Nur eine Sache aufs Mal erledigen können
- Unsicherheit, wenn Entscheidungen getroffen werden müssen
- Widersprüchlichkeit
- Gesichter können nicht oder nur schwer wiedererkannt werden
- Verwirrung bei Neckereien, kein Verständnis für Sarkasmus, Ironie & Zynismus
- Schwierigkeiten mit Veränderungen
- Wortwörtlichkeit; beim Reden als auch beim Verstehen von Gesprochenem
- Bedürfnis nach Struktur, gleichzeitig diese aber manchmal gar nicht einhalten können
- Starkes Gerechtigkeitsempfinden
- Ehrlichkeit
- Loyalität
- Getrieben sein, nicht zur Ruhe kommen
- Stereotype, aber intensive Interessen (werden auch als Spezialinteressen bezeichnet)
- Schlafstörungen; nicht einschlafen können oder Probleme dabei zu haben, durchzuschlafen
- Kann Initiative selten selbst ergreifen
- Ausgesprochene Naivität
- Perfektionismus
- Probleme mit Intimität und Sexualität
- Pedantische Sprechweise nach dem Wörterbuch
- Schwierigkeiten, andere an sich ranzulassen – auch emotional gesehen
- Bedürfnis nach Vorhersehbarkeit, Unruhe bei Gegenteiligem oder bei Nichteinhaltung von Terminen und Abmachungen
- Kein Gefühl für Wortklang, Sprechlautstärke oder -geschwindigkeit
- Sensorische Über- oder Unterempfindlichkeit
- Wiederholungsticks
- Blickkontakt kann nicht gehalten werden
Es gibt ja übrigens auch das hartnäckige Gerücht, dass autistische Personen geistig zurückgeblieben oder dumm sind. Tatsächlich kann eine Kreuzerscheinung auftreten, also eine zweite Behinderung, die zusammen mit dem Autismus besteht. Bei Autismus handelt es sich dennoch um eine schwere Entwicklungsstörung und hier ist es ganz im Gegenteil sogar oft der Fall, dass Betroffene entweder durchschnittlich oder auch überdurchschnittlich intelligent sind. Besonders bei Asperger ist es möglich, dass eine Hochbegabung vorliegt.