Ich hab grad mal nachgeschaut, wann ich hier eigentlich den letzten richtig random Daily Life Blogeintrag gepostet habe. Wo ich einfach drauf losschreibe, ohne wirklich ein Ziel dabei zu haben, einfach mal plaudern und plappern und so alles mögliche irgendwie erzählen. Die Antwort ist beschämend. Es sind nicht Monate, sondern Jahre. Die meisten früheren Daily Life Posts habe ich in einem Anfall von zu viel Cringe einfach alle gelöscht, dabei hat es ziemlich viele Besucher meines Blogs gegeben, die gerade diese Beiträge so geliebt haben. I AM SORRY.
Eigentlich ist es ja ironisch, dass ich schon im April 2018 davon geschrieben habe, dass mich dieses innerliche Chaos zerreißt. Im Juli 2016 habe ich den letzten Blogeintrag geschrieben, in dem ich meine Leser so richtig mitgenommen habe. Sonst ist es hier immer nur um Mehrwert gegangen.
Versteh mich nicht falsch, das ist natürlich nicht schlecht! Es ist gut, wenn man hier etwas liest, sich was mitnehmen und draus lernen kann. Das ist sogar wunderbar! Aber dadurch, dass es eben nur mehr darum gegangen ist, hat decent-daydream.at seine Note als persönlicher Blog fast ein bisschen verloren. Und das ist SO schade!
Aber das wird sich nun wieder ändern. Diesmal wirklich, ich glaub fest daran, denn ich fühle förmlich, wie die Kreativität wieder zu fließen beginnt.
Von diesem Feld übrigens sind meine Schuhe so dreckig geworden. Das ist eine völlig irre Geschichte, die liegt schon wieder Monate zurück.
Diana (meine beste Freundin) und ich sind spazieren gegangen und da wir immer wieder so Deppen sind, die was Neues entdecken wollen, sind wir einfach irgendwo vom Weg abgebogen. Das Ganze wurde zur halben Kletterpartie und so wurden unsere Schuhe ziemlich dreckig.
Auf diesem Bild wollte ich eigentlich irgendwie die Korrelation festhalten zwischen Feld und schmutzigen Schuhen, aber ich hätte mir fast nen Muskel dabei gezerrt, lol.
Warum ich jetzt wieder mehr Kreativität habe
Auf Twitter habe ich das heute ja schon angeschnitten:
[ezcol_1half][/ezcol_1half] [ezcol_1half_end]Gründen verzögert hatte. Sei es drum. Nun ist es so weit. Das letzte Kundenprojekt wurde nun abgeschlossen und nun geht es zurück zu meinen Eigenprojekten.
Shop, eigene Webseiten/Onlinemagazine, was immer mir einfällt. Ich fühl mich so frei. 😭💕
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— Babsi // 난쟁이☆ (@decentdaydream) December 17, 2021
[/ezcol_1half_end]Die einzige Konstante, die wirklich seit Tag 1 meiner Selbständigkeit geblieben ist, ist mein Shop https://t.co/6YUaWggzyA. Also lasst gern ein bisschen Liebe da (kauft, kauft, kauft 🤣), damit das auch so bleibt. 😆❤️ Support small business, shop local und so.
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— Babsi // 난쟁이☆ (@decentdaydream) December 17, 2021
Tatsächlich wäre ich ja 2019 schon so weit gewesen, dass ich wieder zu meinen quasi Wurzeln zurückgekehrt wäre. Ich bin ja schließlich 2013 nicht ohne Grund selbständig geworden. Mir ging es schon immer so, dass ich mich in den Unternehmen, in denen ich angestellt war, nie vollständig entfalten konnte. Ich habe Talente, über die ich mir bewusst bin, aber etwas gut zu können bedeutet nicht, dass man es deshalb auch gerne macht.
Oder in meinem Fall: Ich kann zwar unter anderem äußerst gut verkaufen, aber der Job im Einzelhandel ist lange nicht mehr darauf ausgelegt, Menschen zu helfen. Mit meinen Webseiten habe ich aber genau die Möglichkeit, das zu tun – und nebenher dank Affiliate Links, Werbeeinblendungen, direkte Kooperationen und durch die Spenden meiner Besucher Geld zu verdienen. Damit habe ich mir seit der Gründung meiner Werbeagentur im Jahr 2017 schon immer ein gutes zweites Standbein aufbauen können, ohne das ich, so ehrlich muss ich sein, in diesem Jahr wohl meinen Shop hätte aufgeben müssen. Denn irgendwann geht auch dem die Puste aus. Während Lockdown und Pandemiekampf haben die Menschen einfach andere Dinge im Sinn, als Schmuck und Stationery zu kaufen, das ist völlig verständlich. Aber nun geht es ja wieder allmählich bergauf.
Im Internet bzw. in dieser Branche (ich meine jetzt wieder die Sache mit den Webseiten und damit Geld zu verdienen) ist es schon eine schräge Sache. Wer das macht, kommt über Ecken zum nächsten (zum Beispiel ebooks zu schreiben und zu verkaufen) und so führte eins zum anderen und ich begann als Dienstleisterin die Onlineshops anderer zu betexten und zu optimieren. Dann kamen auch Webseiten (Nischenseiten zu allen möglichen Themen) dazu, später dann sogar Firmenwebseiten.
Ich habe in den letzten vier Jahren die Magazine und Webseiten von namhaften Unternehmen betextet, weil ich mir ziemlich schnell einen Namen gemacht habe und meine eigenen Seiten einfach die beste Referenz für all das waren. Zwischenzeitlich führte ich sogar ein (freiberufliches!) Team von bis zu zwanzig Leuten, was sich natürlich durch die Pandemie auch gewaltig geändert hat.
Aber ich hab gemerkt, dass das einfach nichts für mich ist.
Ich fühle mich einfach wohler, wenn ich frei und nicht nach irgendwelchen Vorgaben anderer arbeiten kann.
Besonders seit meinem Burnout habe ich einfach lernen müssen, dass ich mehr auf mich hören muss. Und in diesem Prozess ist mir aufgefallen, dass ich gehörig vom Weg abgekommen bin. Ich bin 2013 selbständig geworden, weil ich mich selbst verwirklichen wollte. Plötzlich als Dienstleister für andere zu arbeiten, die mich zu 70 % alle behandelten, als wäre ich deren Sekretärin, versetzte mich innerlich irgendwie wieder in ein Angestelltenverhältnis zurück. Und dabei habe ich mir schon sehr viel mehr Respekt und Autonomie erkämpft und behalten, als es bei vielen anderen Dienstleistern in der Branche der Fall ist.
Ich habe mich in den letzten Jahren mit so vielen Leuten über all die Sachen ausgetauscht und dabei mehrfach festgestellt, dass ich einfach nicht dazu geschaffen bin, mich wie in einem Käfig eingesperrt zu fühlen. Es gibt Visionen, die ich verwirklichen will – und das kann ich nun endlich wieder tun. Zwei Jahre lang habe ich mich drauf gefreut. Zwei Jahre lang hat es sich nicht richtig angefühlt, wieder so frei und einfach drauf los zu bloggen, weil ich eben nicht wirklich frei war. Aber nun ist es wieder so weit.
Dass sich das für jemanden befremdlich anhören muss, der in einem Angestelltenverhältnis ist, oder der selbst Dienstleister ist, verstehe ich vollkommen. Aber das ist nunmal der Unterschied zwischen der Selbständigkeit und dem Unternehmertum.
Ich hab zu lange versucht, einen schrägen Spagat aus beidem zu schaffen. Warum überhaupt, kann ich mir ehrlich gesagt selbst nicht erklären. Irgendwann war ich in der Situation, dass ich viele langfristige Projekte am Laufen hatte, die vertraglich nunmal festgelegt waren, und daher hat es auch erst so lange gedauert, bis ich da wieder raus war. Und nein, den Vertrag habe ich nicht auf zwei Jahre ausgelegt, aber ein Auftrag hat sich einfach immer und immer wieder verzögert und bis dahin war in mir immer diese Einstellung, dass ich noch weiterhin Aufträge annehmen werde, solange das nicht abgeschlossen ist. Unterm Strich macht es für mich nämlich keinen Unterschied, ob ich nun einen oder zehn Aufträge für Fremdprojekte habe.
Und jetzt fühle ich mich so befreit, als hätte ich einen unliebsamen Job geschmissen.
Das letzte Jahr war ja überhaupt turbulent.
Während ich dabei war, die letzten Fremdprojekte endlich zum Abschluss zu bringen, hat mein Freund einen Job angenommen. Falls du das nicht mitbekommen hast: Er ist ja rund drei Jahre zu Hause gewesen und hat mich in meinen Firmen unterstützt. Dann hat sich für ihn eine Möglichkeit ergeben, mit der keiner von uns beiden gerechnet hat. Im Grunde hat er seinen Traumjob angeboten bekommen und darin ist er so glücklich, das er das nun eben macht.
Ich weiß natürlich, wie unheimlich privilegiert wir sind, dass es uns überhaupt erst möglich ist, sich zu entscheiden, ob man so eine Möglichkeit wahrnimmt, oder eben halt nicht. Tatsache ist aber natürlich, dass das nicht von irgendwoher kommt. Wir beide kommen aus völlig normalen Familien, ich persönlich habe als Kind sogar in Armut gelebt. Alles, was wir heute besitzen und uns an Möglichkeiten zur Verfügung steht, haben wir uns selbst und hart erarbeitet.
(Ich beton das hier nur, weil mir mal von jemandem vorgeworfen wurde, dass ich ein rich kid sein müsste, weil ich manchmal so flexe. Aber sorry, ein bisschen flexen darf man schließlich, wenn man sich das selbst erarbeitet und vor allem auch viel Wohltätiges tut. Mach’s erst mal besser, bevor du mich nur runtermachst, nur weil du neidisch bist. )
Natürlich genieße ich es jetzt erstmal in vollen Zügen, dass ich durch diese neu gewonnene Freiheit (die ich seit 4 Jahren nicht mehr gehabt habe, ich glaub es einfach kaum!) ganz viel Zeit habe, um meinen Eltern bei allen möglichen Dingen zu helfen. Ich bin ja sowieso deren Pflegeperson, aber dann zu ihnen zu gehen und irgendwas im Haushalt zu tun oder so fühlt sich einfach tausendmal schöner an, wenn man nicht die ganze Zeit im Hinterkopf hat, dass man dann noch diesen langweiligen Text über Staubsaugerbeutel schreiben muss. (Nein, nicht im Ernst, aber ich habe ein langweiliges Beispiel gebraucht, das einfach völlig übertrieben ist, damit das Gefühl davon greifbar wird…)
Sobald das neue Jahr da ist, werde ich mich bestimmt daran versuchen, öfter zu backen. Ich will alle möglichen Sachen ausprobieren und irgendwann so richtig geile Torten und Kuchen zaubern können, auf die ich immer unheimlich neidisch bin, weil die im Laden alle nicht laktosefrei sind und ich trotz Laktase Magenschmerzen und alle möglichen Beschwerden deshalb bekomme. D:
Außerdem freu ich mich natürlich drauf, wieder ganz viele neue Sachen für den Shop zu entwickeln, denn jetzt bekomme ich sicherlich tausend verschiedene Ideen. Ich hab hier immer noch Material und halbfertige Anhänger, die darauf warten, endlich verarbeitet zu werden. Selbst das hab ich dann in den letzten Monaten nicht mehr geschafft, uff. Aber jetzt erstmal Weihnachten kommen lassen. Ich finde, einen schönen semi-Urlaub hab ich mir jetzt einfach verdient. Ich hab in den letzten vier Jahren nicht einmal Urlaub gemacht. Und damit meine ich jetzt nicht Urlaub im Sinne von irgendwo hinfahren und dort übernachten, sondern einfach mal wirklich zwei Wochen nichts tun.
Geht zwar so auch nicht komplett, weil ich ansoko nicht einfach zwei Wochen vernachlässigen kann, nachdem ich die Seite jetzt erstmal wieder alleine führe (davor hatte ich nämlich ein zwischendurch sogar elfköpfiges Team, aber da hat mir letztlich die Pandemie und das Hochwasser in NRW einen Strich durch die Rechnung gemacht, darüber habe ich auf ansoko geschrieben), aber das fühlt sich halt auch einfach absolut nicht nach Arbeit für mich an, weil es so viel Spaß macht. (& außerdem will ich den Shop natürlich nicht einfach zwei Wochen vom Netz nehmen, wtf :D)
Es ist schon gut so, wie es nun ist. Und ich freu mich auch drauf, hier wieder öfter solche Beiträge wie diesen hier zu schreiben. Wo ich einfach nur erzähle, was in meinem Leben grad so passiert. Wen es interessiert, der wird es sowieso nach wie vor gerne lesen und wer nicht, der findet ja zahlreiche andere Sachen auf dieser Webseite, in die er reinlesen kann.
In diesem Sinne: Danke fürs Lesen, fühl dich gedrückt! <3