Ach, ich hasse es, solche Zeilen verfassen zu müssen. Aber es gehört leider nunmal zum Leben dazu und es lässt sich nicht ändern. Seit dem Zeitpunkt, an dem Kukkie gute zwei Jahre alt wurde, hatte ich mich schon damit abgefunden, dass es jeden Tag so weit sein könnte. Jetzt ist es wirklich so gekommen, denn am 29. Oktober hat uns der süße Keks leider verlassen.
Damit wurde er rund zweieinhalb Jahre alt. Ich kann guten Gewissens sagen, dass wir alles in unserer Macht stehende getan haben, damit Kukkie ein schönes Hamsterleben verbringen kann. Er war nie ein Hamster für die Hand, er hatte lieber seine Ruhe. Und trotzdem sind da diese Eigenheiten, die man einfach schrecklich vermisst, wenn der kleine Racker weg ist…
Zum Beispiel, wie er sich immer in seine Futterschüssel reingesetzt hat… xD
Oder dass er vergangenen Sommer seinen Kopf immer tiefer in den Wassernapf gesteckt hat, die Augen geschlossen, um genüsslich draus zu trinken.
Wann immer ich mit der Futterdose geschüttelt habe, stand er da. Er setzte sich nur dann auf meine Hand, wenn er da auch Futter bekam. War ihm völlig egal, dass ein paar Zentimeter weiter genau das gleiche in einer Schüssel lag. Ne, das war ganz cool so für ihn, das mochte er. Ich durfte ihn weder heben, noch sonst was tun. Nur streicheln konnte ich ihn dann ab und zu, aber das mochte er nicht so. Und wow, wenn ich an den Ohren angekommen bin. Das gab dann ein Theater… Da wollte er mich dann drei Tage lang nicht angucken!
So klein war er mal… und nach ein paar Wochen war er fast doppelt so groß und hatte ganz lange Haare!
Als ich ihn gekauft habe, dachte ich, dass ich da einen ganz normalen Goldhamster habe. Erst mit den langen Haaren war mir dann klar, dass es ein Teddyhamster war. Ich guck aber auch nie auf die Schilder oder so. Ich geh in die Tierhandlung, verlieb mich meistens direkt in einen Hammi und dann kommt der schon mit. Da bekommt er dann auch seinen Namen immer, also vom ersten Eindruck. Kukkie sah einfach aus, wie ein Keksteig. :D
Das werde ich sowieso nicht vergessen. Er war immer total verschlafen, direkt nach dem Aufwachen. Kam, um sich ein Stückchen Banane oder Salat zu holen und kippte damit dann manchmal um, weil er die Augen partout nicht aufmachen wollte. Zehn Minuten später konnte es dann passieren, dass er mit geputztem Fell vor seinem Häuschen saß und mich erwartungsvoll anfunkelte. Wann immer er mich sah, wusste er, jetzt gibt’s was Leckeres.
Er war total geil auf Karotten und Salatgurken. :D Auch Paprika stand ganz oben in seiner Wunschliste. Den roten mussten wir aber streichen, nachdem ich vor lauter Schreck mal dachte, er blutet. Da war vom Paprikasaft auf den ganzen Taschentüchern, die ich ihm zum Nestbauen reingelegt hatte, rote Farbe drauf. Hui, ich sag’s euch. Das war ein schlimmer Tag.
Ich war übrigens die einzige Person, die er so wirklich akzeptierte. Vor allen anderen hat er sich verkrochen und zurückgezogen. Selbst vor meinem Schatz, der ihm ab und zu aber auch etwas frisches Gemüse gebracht hat. Hat eine Weile gedauert, bis er dann nachts rausgekommen ist, wenn wir auf der Couch zum Fernsehen lagen.
Ich schreibe diese Zeilen mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Einerseits freue ich mich, dass ich so viele schöne Momente mit dem kleinen Keks erleben durfte. Auf der anderen Seite tut es natürlich ganz schön weh, momentan ins Wohnzimmer zu gehen. Man schaut einfach automatisch nach rechts, wo der Käfig auf seiner Kommode steht und erwartet, dass die kleine Neugierdsnase breit im Futternapf sitzt und regelrecht einfriert. So nach dem Motto: „Wenn ich mich nicht bewege, sieht mich keiner!“
Ich werde Kukkie immer in meinem Herzen behalten und bin froh, dass er nicht leiden musste. Er war bis zu seinem letzten Tag weder krank, noch verletzt und hat immer getrunken und gefressen. Am Ende ist er dann einfach im Schlaf friedlich verstorben.
Mach’s gut, unser süßer Schatz. Wir hoffen, dass es dir auf der Regenbogenbrücke genauso gut geht, wie du es bei uns hattest. Es war eine tolle Zeit mit dir.
Februar 2016 – 29. Oktober 2018