Als ich letztens erwähnt habe, dass es in Zeiten der Pandemie kaum etwas aus meinem täglichen Leben zu berichten gibt, haben mich einige Nachrichten dazu erreicht, dass ihr gerne wissen würdet, wie mein Arbeitsalltag denn so aussieht. Also habe ich über die Tage ein paar Bildchen gemacht und schon sehen wir uns das Ganze einmal genauer an.
Morgens um 7 geht’s los
Mein Tag beginnt zu ganz unterschiedlichen Uhrzeiten, in der Regel aber frühmorgens gegen 7 Uhr. Es gibt vereinzelt Tage, wo ich nicht hochkomme und noch ein bisschen weiterschlafe, aber sowas versuche ich nach Möglichkeit zu vermeiden. Sonst liege ich den ganzen Tag im Bett und komm nicht in die Gänge…
Sobald das typische Morgenprogramm durch ist, geht’s an meinen Arbeitsplatz. Da wir unser Büro zu Hause in einem eigenen Raum haben, ist das natürlich kein weiter Arbeitsweg und ich könnte gar nicht glücklicher mit dem Umstand sein.
Ich würde euch an der Stelle ja sehr gern meine ganze Lagerfläche zeigen, aber die bringe ich nie auf ein Foto.
Sitze ich am PC, habe ich mein selfesteem Lager im Rücken. Der große Vorteil von einem Shop, in dem es hauptsächlich Schmuck gibt, sind ja die Produktgrößen. Es haben tausende Sachen Platz, wenn man ein paar Regale aufstellt. Allerdings nehmen Stationery und Accessoires ungefähr genauso viel Platz ein, wie die aberhunderte verschiedenen Schmuckstücke.
Das ist übrigens mit ein Grund, warum wir bislang noch nicht viele Klamotten im Sortiment führen. Wir wüssten einfach nicht, wohin damit. Und mein kuscheliges Zuhause zu verlassen, um dann irgendwo da draußen in ein Lager zu fahren, brrr, den Gedanken mag ich gar nicht. Ich bin sehr gerne hier zu Hause bei meinen Kaninchen und meiner Hausarbeit, die ich immer zwischendurch erledige.
Einen festen Plan, was ich wann mache, habe ich nämlich nicht. Nicht wirklich jedenfalls. Mit der Kreativität ist das so eine Sache, die geht nicht auf Knopfdruck und kann nicht erzwungen werden. Aber ich habe ein paar Punkte, die ich möglichst immer morgens erledige, bevor irgendwas anderes drankommt.
[ezcol_1third]- Durch die Zeitverschiebung gibt es meist um die Zeit schon die ersten News auf ansoko, die von meinem Team verfasst wurden und von mir freigegeben werden müssen.
- Dann werden die Bestellungen eingepackt, die über Nacht reingekommen sind.
- Was an Mails reingekommen ist, wird danach bearbeitet. Ich habe drei verschiedene Posteingänge zu verwalten: den vom Shop, den von ansoko und den von der Werbeagentur im Generellen.
- Mehrmals am Tag werden die Social Media Kanäle gecheckt und bespielt. Am wichtigsten ist hierbei natürlich der vom Shop. Ich versuche derzeit, täglich einen Post auf Instagram hochzuladen.
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Da ich mit meinem Shop und meiner Werbeagentur zwei Unternehmen führe, muss ich natürlich möglichst koordiniert an die Sache rangehen. Ich mag Tagesplanungen nicht, denn die schränken mich eben in der Kreativität zu sehr ein, aber da ich mich mittlerweile fast nur mehr um Eigenprojekte kümmere, klappt das ganz gut.
Als ich 2017 meine zweite Firma gegründet habe, war natürlich die Befürchtung im Raum, dass ich dafür zu viel Zeit von meinem Shop wegnehme. Manche von euch werden’s wissen, ich hab mich dadurch ja auch erfolgreich ins Burnout katapultiert und musste dann sehr viel kürzer treten.
Das hing in erster Linie mit privaten Problemen zusammen, die den Workaholic in mir gefüttert haben. Mittlerweile habe ich aber einen guten Mittelweg gefunden und da mir die Werbeagentur und das Betreiben von Webseiten ja großen Spaß macht, habe ich das Unternehmen so weit umstrukturiert, dass ich jederzeit eine Pause machen kann, wenn ich sie brauche.
Ein großer Teil meines Arbeitstages besteht dadurch natürlich daraus, Texte zu schreiben. Ich habe im Moment (mit dem Shop) zwölf verschiedene Seiten laufen, die allesamt Content brauchen. Für ansoko gibt es ein Team, auch bei den anderen Seiten beauftrage ich manchmal freiberufliche Autoren, aber im Großen und Ganzen schreibe ich sehr viel selbst.
Und dann sind da natürlich noch ein paar Kunden, die ich betreue. Das Texten für andere habe ich an sich ja schon letztes Jahr aufgehört.
Es gibt nur einzelne Webseiten von Stammkunden, die ich noch betreue und auch hier überlege ich mir jedesmal, bevor es in die Vertragsverlängerung geht, ob ich das denn noch weiterhin tun möchte. Immerhin geht es dabei meist gleich um sechs bis zwölf Monate, die ein solches Projekt dann weiterhin betreut wird.
[/ezcol_2third_end]Da ich ein ziemlicher Dussel bin, habe ich über meinen Bildschirmen eine kleine Girlande baumeln, an der Notizen über meine Kunden angebracht sind. Darauf vermerkt sind die wichtigsten Punkte (zum Beispiel die Deadlines und worum es überhaupt geht) und jeder Kunde hat sein eigenes Kärtchen.
Zusätzlich dazu gibt’s noch ein handgeschriebenes Notizbuch. Ich hab es hier schon mit den verschiedensten Systemen versucht, einige davon auch digital, aber das hat nie geklappt. Dann habe ich festgestellt, dass ein kleines Büchlein zum händisch abhaken am besten funktioniert und hier sind wir.
This is where the magic happens
Einen kleinen Teil von meinem Arbeitsplatz konntet ihr nun bereits auf den vorigen Bildern sehen. Rechts von mir ist noch ein großer Eckteil, der allerdings zu unordentlich ist, um nun auf Fotos abgelichtet zu werden. Dafür muss also eure Fantasie genügen. Auf besagtem Eckschreibtisch steht sehr viel Kram rum, den ich zum Schmuck machen brauche. Außerdem ist dort meine Ablage für die Buchhaltung, also dürft ihr das sowieso nicht sehen.
Rechts von mir habe ich eine große Rollkommode, die aus sechs Schubladen besteht. Diese sind voll befüllt mit zuckersüßen Materialien.
Ich lebe und arbeite im siebten Himmel, sag ich euch. Das ist eines der Dinge, die ich so absolut an meinem Job liebe. Wird mir der Arbeitstag mal zu stressig, dann sortiere ich einfach Perlen und die Welt sieht wieder schöner aus. Sortieren hat ja ohnehin eine therapeutische Wirkung.
Ja und dadurch, dass die Sachen direkt bei meinem Schreibtisch gelagert werden, was natürlich beabsichtigt ist, arbeite ich auch immer am Schreibtisch. Viele von euch kennen daher meine tolle Mausunterlage schon von den Instagram Stories.
Den ganzen Tag mit Zangen zu hantieren geht natürlich ganz schön auf die Handgelenke. Natürlich kommen auch andere Arbeiten hinzu, es müssen zum Beispiel mal Dust Plugs, Ohrstecker, Ringe und Anhänger geklebt werden, aber da wir da meistens von einer gleich sehr hoch ausfallenden Stückzahl sprechen, spüre ich es am nächsten Tag noch recht deutlich in den Fingern, wenn ich tags zuvor mit der Zange gearbeitet habe. Das ist dann natürlich so ein Punkt, an dem es definitiv praktisch ist, nebenher noch einiges anderes zu tun zu haben, das eben kein Werkzeug beinhält.
Diese weiße Schachtel habt ihr nun auch schon auf einem Bild weiter oben sehen können. Davon habe ich gleich mehrere, in denen werden fertige Sachen zwischenzeitlich abgelegt. Seien es jetzt ganz neue Sachen oder Nachschub, der erst abgezählt werden muss, bevor ich ihn wegräume.
Meist mache ich sie alle voll, bevor ich dann auf einen Schub alles abarbeite und von Neuem beginne, sie zu befüllen. Die einzige Ausnahme sind Sachen, die so beliebt sind, dass ich sie wirklich alle paar Tage machen muss. Die kommen dann direkt von der Trockenablage wieder weg in die dafür vorgesehenen Fächer im Regal.
Rosenohrringe sind hier das beste Beispiel. Die zählen definitiv zu den beliebtesten Produkten im Shop.
Zwischenzeitlich geht es irgendwann einmal zur Post. Was bis dahin noch an Bestellungen reinkommt, wird natürlich auch verpackt und macht sich gleich mit auf den Weg. Und dann kommen lauter so kleine Aufgaben hinzu wie Materialbestellungen tätigen, Dokumente für die Buchhaltung ausdrucken, Mails bearbeiten, die zwischendurch reinkommen, Pakete entgegennehmen und gleich mal prüfen, ob die Lieferung auch stimmt, einzelne Dienstleistungen erbringen, die in der Werbeagentur gebucht wurden und jede Menge Social Media.
Was dann eben im Arbeitsalltag so alles anfällt.
Um 16 Uhr ist Schluss – meistens jedenfalls
Ich bemühe mich wirklich. Eines meiner größten Probleme ist, dass ich die Finger einfach nicht stillhalten kann und ich Mails noch beantworte, wenn sie spätabends eingehen.
Was sich definitiv nicht vermeiden lässt, ist das mehrmalige Nachschauen bei ansoko. Da wir auf der Seite eine News-Sektion haben und das Team auch mehrmals am Tag Beiträge zur Freigabe reinstellt, muss ich natürlich auch abends manchmal reinschauen. Aber man kriegt es ja auf Twitter recht schnell mit, wenn was Großes passiert. Sollte dann noch nichts da sein, muss ich natürlich selbst nochmal ran. Die Leute arbeiten ja auch nicht rund um die Uhr und teilen sich ihre Arbeitszeiten selbst ein, ist ja ein freiberufliches Team. Aber so etwas passiert ein, zwei, vielleicht dreimal im Monat. Das meiste kann bis zum nächsten Tag warten, wenn es sich nicht um einen ganz großen Skandal handelt.
Davon abgesehen sitze ich nur dann nach 16 Uhr zum Arbeiten am PC, wenn mich gerade die Kreativität richtig getroffen hat. Aber Überstunden sind ja in jedem Job immer mal wieder normal, nicht wahr?
So sieht mein Arbeitsalltag aus – meistens jedenfalls (die Zweite)
Das ist er, mein durchschnittlicher Arbeitstag. Ich finde ihn richtig langweilig, weil ich einfach schon sehr daran gewohnt bin, aber ich kann mir denken, dass gerade durch meine Selbständigkeit sehr viel Spannendes für euch zu lesen dabei war.
Vielen Dank fürs Lesen, denn auch das unterstützt mich und mein Unternehmen.