Von Textern, die nicht sinnerfassend lesen können

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SEUFZ. Heute wird es mal wieder Zeit für einen Rant. Oder um es ähnlich Rezo’s Worten in seinen Zerstörungs-Videos zu sagen: Ja, es wird mal wieder Zeit für einen dieser Beiträge.

Vor ein paar Tagen habe ich ein Inserat auf verschiedene Plattformen gestellt, dass ich Texter für den Blog von selfesteem suche. Jo, das habe ich dann schnell wieder verworfen bis aufs Erste, denn die Bewerbungen, die ich darauf erhielt, waren wie eine Begegnung der dritten Art.

Ehrlich, im Nachhinein wünschte ich, dass ich einen Screenshot von meinem wunderschönen, ausführlichen Inserat gemacht hätte. In meinem Schock hab ich es aber nur überall wieder gelöscht, lol. g (10)

Ich bin mal wieder von mir ausgegangen

Ein geiles Inserat, das nicht nur zeigt, was ich mir vom Texter erwarte, sondern das auch gleich zeigt, was für positive Aspekte die Zusammenarbeit bringen wird.

Und es war einfach alles dabei.

Angefangen beim lieblosen Zweizeiler nach dem Prinzip „servus, ich hab schon für Fußcreme getextet, wird schon passen“ oder „wir können ja gern telefonieren und besprechen, was genau Sie möchten“. Junge, was willst du noch telefonieren und besprechen, wenn ich schon reingeschrieben habe, was ich alles will, wie ich mir den Projektumfang vorstelle und welche Themen dabei vorkommen werden. Ich will ein Preisangebot, keine weitere Besprechung.

Aber hey, das ist noch Meckern auf hohem Niveau. Richtig geil wurde es dann, als es zu den Referenztexten kam. Jedenfalls bei denen, die welche mitgeschickt haben.

Garmin & TomTom Navis, Haarausfall, erotische Afrika-Massage und der schlechteste, generische Werbetext für hochwertige Designeruhren, den ich jemals gelesen habe. Okay, letzteres wäre wenigstens thematisch annähernd passend gewesen (Wir reden immer noch von selfesteem, ne. Kawaii Schmuck, Nerdkram und Stationery. Nur, falls das unklar war! :D), aber ich komm noch immer nicht drauf klar, dass man für so einen Schreibstil 7 Cent pro Wort wollte. Damit ihr einen Vergleich habt: Bis hier hin wären das für diesen Minitext schon rund 20 Euro. Da muss der Schreibstil wirklich auf einem Niveau sein, das ich mit meinem gleichsetze, dass ich bereit bin, das zu bezahlen.

Manche Texter da draußen haben die Bezeichnung Texter nicht einmal verdient

Als Unternehmer bin ich immens gekränkt, wenn ich einen seriösen Geschäftspartner suche und dann solche Antworten bekomme:

Nein, stimmt schon, über Schmuck hab ich bisher nichts geschrieben, aber ich bin mir sicher, das geht schon. :)

Wohlgemerkt, ohne im zugrundeliegenden Mailverkehr auch nur ansatzweise vermittelt zu bekommen, warum derjenige meint, dass er der Richtige für die Themen des Shops ist.

Leute, wenn ihr keine geeigneten Referenzen habt, dann bemüht euch wenigstens in eurem Anschreiben!

Ich weiß, dass da draußen viele unseriöse Auftraggeber rumhüpfen, die nur drauf warten, dass sie gratis Probetexte abstauben. Aber es ist nicht meine Aufgabe, das für euch auszubaden. Ich biete einen geilen Auftrag mit geiler Bezahlung – wenn sie denn gerechtfertigt ist – und will, dass man sich darum ein bisschen bemüht.

Was ich daraus gelernt habe

So unfreundlich das auch in meinen Augen sein mag, aber ich weigere mich, künftig mit so etwas meine Zeit zu verschwenden.

Ich werde in naher Zukunft erneut ein Inserat für meine Textersuche schalten und solche unpassenden Angebote direkt löschen, ohne auch nur eine Sekunde zu lange darauf zu reagieren. Meine letzte Energie, die ich für so etwas verschwenden werde, ist gerade in diesen Blogeintrag geflossen.

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