Ich liebe Mittelerde so sehr, dass ich nicht einmal den Soundtrack der Filme hören kann, ohne gleich gucken zu wollen. Am liebsten schaue ich sie an einem Stück durch und ich hab sie so oft gesehen, dass ich sie schon auswendig kenne. Die Bücher lese ich alle 2 Jahre (jedes jeweils andere Jahr wird Harry Potter nochmals gelesen) und damit meine ich nun nicht die Herr der Ringe Bücher, sondern das gesamte Werk von Tolkien – in chronologischer Reihenfolge natürlich. Nein, zu denen, die sich verkleiden und als Elben oder Hobbits herumrennen gehöre ich noch nicht, aber ich bin schon ein ziemlicher Mittelerdefanatiker, wenn man das so nennen will.
Und heute will ich das Wissen dazu benutzen, euch von Mittelerde zu erzählen und euch einen schnellen Überblick zu verschaffen. Ich will euch nicht zu sehr mit Stammbäumen langweilen, aber ihr werdet ein paar ganz tolle Infos erfahren, welche einen die Filme etwas leichter verstehen lassen. Die ein oder andere Info wird allerdings auch dafür sorgen, dass ihr schmunzeln müsst oder dass euch ein paar Hintergrundinfos zukommen, die ihr nie erfahren hättet, wenn ihr nur die Filme kennt; was ja logisch ist, denn man kann nicht alles in den Film stopfen.
Alles beginnt mit Ilúvatar, dem Schöpfer der Ainur (= der Heiligen), der Elben und der Menschen. Er verleiht dem Universum das Sein und ist das, was wir als Gott bezeichnen. Seine heiligen Geschöpfe leben mit ihm in seinen Zeitlosen Hallen. Die Ainur hatten kein Aussehen, sie bestanden aus purem Licht. Unter ihnen gab es viele, deren Namen euch nur verwirren würden und nichts mit meiner Aufzählung eben zu tun haben, aber ihr solltet wissen, dass eine Gruppe davon die Valar waren, welche mit ihren Dienern, den Maiar, nach Ea, dem Universum, in dem sich Arda befindet, was widerum der Planet ist, auf dem sich Mittelerde befindet, hinunter stiegen und die Welt formten. Die Maiar konnten ihre Gestalt nach Belieben wechseln. Die meisten nahmen tierische Gestalten an und mussten körperliche Nöte, wie Hunger, Müdigkeit oder Schmerzen ertragen. Doch blieben sie zu lange in einer Gestalt, nahmen sie diese für immer an.
Jetzt wird es ein wenig komplizierter.
Es gibt einen Valar, der sich in seiner Herrschsucht gegen Ilúvatar wendet und von diesem schließlich verbannt wird. Sein Name ist Melkor. Er verdirbt Arda, bringt Krieg über die Lande und verführt viele der Maiar, sich ihm anzuschließen. Der Krieg gegen Melkor bestimmte maßgeblich das Erste Zeitalter, das noch vor dem Ringkrieg stattfindet. In dieser Zeit spalten sich die Maiar im Groben in drei Gruppen. Viele blieben die Maiar, sprich die Diener der Valar, manche formten sich zu Balrogs und fünf von ihnen wurden zu Istari. Während die Balrogs durch und durch böse waren, wurden die Istari von den Valar zu den freien Völkern Mittelerdes geschickt, um ihnen mit Rat und Hilfe zur Seite zu stehen. Von diesen sind drei durch die Filme bekannt und zwei davon entscheidend für die Verläufe des zweiten und dritten Zeitalters; denn es sind die Zauberer. Saruman, Gandalf, Radagast, Morinehtar und Rómestamo sind ihre Namen. Im Elbischen werden sie natürlich anders genannt, genauso wie Melkor später Morgoth genannt wurde, wodurch auch der Balrog im ersten HdR-Teil Balrog von Morgoth genannt wurde.
Einer der Maiar war Sauron, welcher der mächtigste Diener von Melkor war und nach dessen Niedergang im Zweiten Zeitalter die Macht übernahm und die Ringe der Macht schmiedete. Das Zweite Zeitalter endet mit dem letzten Bündnis der Elben und Menschen, von dem im ersten HdR-Teil erzählt wird; als Isildur den Ring Sauron niederstreckte und den Ring an sich nahm.
In Summe gibt es 20 Ringe. Der Meisterring ist der eine Ring, den Frodo im Dritten Zeitalter vernichtet und damit das Vierte Zeitalter einleitet. Wenn Sauron den Ring ansteckte, konnte er die Gedanken derer lesen, die einen der anderen Ringe trugen, und sie nach seinem Willen lenken. Gleichzeitig lag in diesem Ring der Wille Saurons; auch dann noch, wenn er in andere Hände gelangte. Er zehrte an den Lebenskräften seines Trägers und zog ihn mit der Zeit ins Reich der körperlosen Schatten hinüber, weshalb andere Träger unsichtbar wurden, sobald sie ihn ansteckten. Die Elben bekamen drei Ringe; getragen wurden sie von Galadriel, Gil-Galad und Cirdan. Galadriel behielt ihren Ring nach Saurons Untergang und verteidigte damit ihr Reich Lothlorien. Den Ring von Gil-Galad bewahrte später Elrond in Bruchtal auf und Cirdans Ring behütete Gandalf. Sieben Ringe erhielten die Zwerge, aber über ihren Verbleib ist nicht viel bekannt, da die Ringe auf die Zwerge keinen Einfluss haben konnten. Neun Ringe wurden den Menschen gegeben, die diesen verfielen und von nun an verflucht waren. Sie wurden zu den Nazgul, der mächtigste von ihnen zum Hexenkönig von Angmar.
So und nun, da wir diese Grundsätze geklärt haben, kann ich euch mit ein paar Unterschieden zwischen Film und Buch sowie tollen Randinformationen behelligen.
- Galadriel und Celeborn hatten eine Tochter namens Celebrian. Diese heiratete Elrond, wodurch Arwen die Enkeltochter und Elrond der Schwiegersohn von Galadriel und Celeborn sind. Arwen hat im Übrigen noch zwei große Brüder namens Elladan und Elrohir. Celebrian wurde allerdings von Orks verschleppt und gefoltert. Obwohl sie von ihren Söhnen befreit wurde, hat sie dies nie überwunden und ging gequält zu den Grauen Anfurten noch bevor die Zeit der Elben zu Ende war.
- Die Grauen Anfurten sind im Übrigen nicht der Himmel sondern einfach die letzte Heimstätte der Elben. Diese befinden sich im Nordwesten von Mittelerde.
- Die Liebesgeschichte von Arwen und Aragorn ist im Film ganz groß gepuscht worden; im Buch wird sie lediglich ganz zu Beginn und ganz am Ende erwähnt.
- Gloin, einer der Zwerggefährten in Der Kleine Hobbit ist Gimlis Vater (Gimli Gloinssohn).
- Während Saruman im dritten SEE-Teil stirbt, flieht er im Buch ins Auenland, versklavt dort alle Hobbits und setzt seine Terrorherrschaft hier fort. Was Frodo in Galadriels Spiegel sieht, ist nur ein kleiner Teil hiervon.
- Im Film nimmt Theoden Frauen und Kinder nach Helms Klamm mit, im Buch lässt er sie aber zurück und lockt den Feind nach Helms Klamm, um ihn dort zu bekämpfen. Weiters kommen die Elben nicht zur Unterstützung, denn die sind selbst schwer damit beschäftigt, die Orks von ihrer Heimat fernzuhalten.
- Dass Aragorn ein einsamer Krieger ist, wie er im Film dargestellt wird, ist auch nicht ganz richtig. Er ist der Anführer der Dunedain, mit denen er im Kontakt steht und die ihm zur Hilfe kommen. Außerdem hat er gute Freunde wie Arwens Brüder und insgesamt sind sie gut 30 Mann, die ihn in die Halle der Toten begleiten. Nachdem die Geister die Korsarenschiffe abgeräumt haben, haben sie bereits ihren Eid erfüllt und so macht sich Aragorn mit den verbleibenden 30 Männern zu den Pelennorfeldern auf.
Vielleicht gibt es so einen Beitrag auch mal über den Hobbit als eigenes, aber wenn, dann erst, wenn der dritte Film rauskommt. Will ja nicht spoilern, höhö.