Warum mich der aktuelle Die-Hard-Feminismus in Hollywood nervt

Die-Hard-Feminismus-in-Serien-und-Filmen

Gestern haben wir uns den Film Auslöschung angesehen und das hat bei mir irgendwie das Fass ein bisschen zum Überlaufen gebracht. Dieser ganze Die-Hard-Feminismus, der sich im Moment durch Hollywood zieht, ist einfach nur mehr nervig.

In diesem Blogartikel will ich mal ein bisschen näher auf das Thema eingehen – und im Zuge dessen auch direkt aufklären, dass es eine völlig verquere Ansicht ist, dass Werke wie Ocean’s 8 oder die weibliche Variante der Ghostbusters für mehr Akzeptanz sorgen würden. Denn im Gegenteil. Damit haben sich die Verantwortlichen in meinen Augen einfach nur lächerlich gemacht.

Oft geht mit solchen Filmen das Argument einher, dass es keine starken weiblichen Charaktere in Filmen geben würde. Deshalb tauscht man im 2019er Charlie’s Angels Bosley gegen eine Frau aus, setzt mit Oceans 8 einen Film mit acht Meisterdiebinnen auf, der von Männerhass nur so strotzt und schickt in Auslöschung fünf Wissenschaftlerinnen los, die einen einfach nur zum Kopfschütteln bringen. Ich meine, welches Team aus Wissenschaftlern geht einfach ohne Wegmarkierungen in einen Wald?! Spätestens, wenn ich merke, dass mein Langzeitgedächtnis beeinflusst ist, muss ich mir Merkprozesse anlegen. Absolut keine dieser fünf Damen hat sich wissenschaftlich verhalten. Von der erwähnten Intelligenz der jüngsten Absolventin war auch nichts zu sehen, denn die hat aus irgendeinem Grund nie dran gedacht, irgendwas zu filmen, wo sie schon mit so viel Equipment umherläuft und genau das ist auch mein Problem mit dieser Entwicklung.

Hauptsache Frauen. Und weil man ja am Argument „starke Frauen“ festhalten will, muss man sich damit weiterhelfen, dass man sie den Männern irgendwie überlegener macht. Es ist völlig unglaubhaft.

Und dass es starke weibliche Charaktere nie gegeben hat, ist nicht einmal richtig.

Um nur ein paar zu nennen:

  • Ripley aus Alien
  • Prinzessin Leia aus Star Wars
  • Scarlet Witch und Black Widow aus Avengers und anderen Marvel Filmen
  • Minerva McGonagall, Molly Weasley und Hermine Granger aus Harry Potter
  • Lara Croft aus Tomb Raider
  • Arwen und Éowyn aus Herr der Ringe
  • Buffy Summers aus Buffy the Vampire Slayer
  • Demona aus Gargoyles
  • Mulan aus Mulan
  • Kimberly Ann Possible aus Kim Possible

Und das sind bewusst nur Charaktere aus Produktionen, die es gegeben hat, bevor die Woke Kultur Hollywood erreicht hat.

Es braucht keine starken weiblichen Charaktere, sondern starke Charaktere, die zufällig weiblich sind. Und das gelingt auch – in genannten Beispielen, sowie auch in zahlreichen aktuellen Produktionen. Aber die wollen eben auch nicht auf die-hard feministisch sein. Wonder Woman zum Beispiel. Oder Captain Marvel, bei dem man sich dazu entschieden hat, eine weibliche Variante zu zeigen. Genauso auch in der neuen Loki Serie.

Genauso funktioniert für mich auch der weibliche Doctor in Doctor Who, da es faktisch einfach korrekt ist, dass der Doctor auch eine Frau sein kann. Man hat nur einfach viel zu spät damit angefangen. Hätte man sich das schon viel früher getraut, wäre es nicht ein trauriger Schritt, mit der Woke Kultur mitzuhalten, sondern einfach eine interessante Entwicklung der Serie gewesen.

Selbiges wird zurecht auch bei Captain Marvel kritisiert, aber am Ende wurde der Charakter wenigstens glaubhaft auf die Leinwand gebracht. Captain Marvel ist nunmal ein wahnsinnig arrogant wirkender Charakter. Wer wäre das nicht, wenn man über so große Macht verfügt? Dass der eigenständige Film von dem Charakter nicht gut geschrieben ist, sei mal dahingestellt. Man muss hier nämlich unbedingt die Kritik am Film von der trennen, dass sich viele schon daran aufhängen, dass Captain Marvel von einer Frau gespielt wird. Denn ja: Gut ist der Film definitiv nicht. Es gibt keine Weiterentwicklung, der Charakter ist einfach unfreundlich und trotzdem verhalten sich alle, als wäre das nicht der Fall und die Art und Weise, wie manche Dinge überschlagsartig in Angriff genommen werden, erinnert fast ein bisschen an Shadowhunters, wo es zuerst noch heißt, ihr würde der Kopf platzen und fünf Minuten später heißt es: „So machen Shadowhunter das nunmal!“ tumblr_m7gk6h2ltM1r86b3d

In diesem Video von Baggage Claim wird mir aus der Seele gesprochen: Starke weibliche Charaktere wissen um ihre Schwächen und kennen genauso gut auch ihre Stärken.

Die Kernbotschaft, dass man ein Remake aller möglichen erfolgreichen Produktionen machen muss, nur weil der ursprüngliche Cast aus Männern besteht, ist einfach nur traurig und toxisch. Und während solche Neuauflagen floppen, überzeugen auch Filme nicht, die es nicht schaffen, ihren Cast glaubhaft stark erscheinen zu lassen. Man kann sich eben nicht rein darauf verlassen, dass Frauen diese Produktionen großartig finden, nur weil sie zeigen, dass Männer inkompetent oder sonst was wären.

Wenn ich einen Film oder eine Serie mit einem starken weiblichen Charakter sehe, dann will ich, dass er realistisch ist. Dass sich Frauen in vielen Teilen der Gesellschaft nach wie vor erst noch beweisen müssen, ist nunmal so und daran ändert man nichts, weil man ein paar schlechte Filme mit Woman-Only-Cast produziert. Dass sie sich erst beweisen müssen und wider aller Erwarten zum Helden der Geschichte werden macht die Charaktere ja überhaupt erst so stark.

Siehe eben zum Beispiel Éowyn. Als der zweite Herr der Ringe Film rausgekommen ist, war dieser Charakter DAS Gesprächsthema schlechthin, weil ihre Szene auch so unglaublich cool war.

Allerdings muss man hier der Fairness halber erwähnen, dass Peter Jackson einen sehr guten Job mit ihrem Charakter gemacht hat. Im Buch ist sie nämlich absurd furchtlos, was man von ihrer Film-Version nicht behaupten kann.

Am Ende ist dieser Die-Hard-Feminismus sowieso eine Sache, die nicht nur Filme und Serien betrifft, aber in diesem Blogeintrag wollte ich speziell auf den Bereich mal zu sprechen kommen. Natürlich geht es auch um Videospiele und Bücher, wo seit Jahren, sogar Jahrzehnten, großartige weibliche Charaktere in wichtigen Rollen sind. Ich sag hier nur Samus Aran von Metroid.

Unterm Strich kann ich nur hoffen, dass dieses absurde Bedürfnis, irgendwelche unrealistischen Remakes zu machen, bald aufhört. Dass die bisherigen Flops Zeichen genug für Filmemacher sind, dass es einfach gute originale Geschichten braucht, in denen eben das bereits erwähnte geschieht: Dass nicht weibliche Charaktere eine wichtige Rolle spielen, nur weil sie weiblich sind, sondern dass der Fokus wieder mehr auf starke Charaktere gelegt wird, die zufällig weiblich sind.

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