Meine Eltern haben einen Hund, Cindy. Die stolze, mittlerweile 13 Jahre alte Shih-tzu-Dame dürfte vielen von euch längst ein Begriff sein. Wir selbst haben die Genehmigung zur Hundehaltung erst vor ein paar Wochen erhalten und wollten uns im Frühjahr nach einem Züchter umsehen. Damit steht auch bei uns noch im Raum, dass wir uns einen Shih-tzu holen.
Dann gibt es da noch Bobby, unseren Hamster. Er ist mittlerweile der dritte kleine Nager, den wir gemeinsam adoptiert haben. Meine Hamsterliebe geht so weit, dass ich jede Menge Kleinkram mit den niedlichen Kerlen drauf hab – und drei Plüschtiere von Amuse in Form des kleinen Beobachtungstieres.
Jetzt mag so mancher nochmal zurück zum Titel blicken und das Bild ansehen. Hund, Hamster und Kaninchen? Ist die Frau denn irre? Mein Herz für Tiere geht tatsächlich so weit, dass ich das nickend und mit einem ausdrücklichen ja beantworte. Zwar war nie geplant, dass wir einmal mehr als zwei Haustiere haben werden, aber nun ist alles ganz anders gekommen. Und davon erzähle ich euch heute.
Kennt ihr das, Liebe auf den ersten Blick?
Eigentlich hatten wir ja geplant, Hamsterstreu zu kaufen. Da ich in meinen liebsten Asiashop wollte, um dort Kimchi und Marinade für Bulgogi zu kaufen, waren wir in der Nähe vom Megazoo. Warum also nicht gleich da rein, die haben schließlich die Großpackung. Um in die Abteilung davon zu gelangen, läuft man entweder durch den großen Mittelgang, oder nach links über die Hundeabteilung. Weil ich gar nicht so weit denke, dass man da am großen Hasenstall vorbeikommt, nehme ich immer den Mittelweg.
Schon vor einigen Wochen, als wir Bobby gekauft haben, hat es dort einen total niedlichen, weißen Hasen mit ganz viel Flausch im Gesicht gegeben. Wir hatten uns sogar unterhalten, wie wir das machen würden, wo der Stall für ihn hinkommt und alles. Am Ende waren wir dann aber selbst nicht so überzeugt von unserer Idee, sodass wir das dann ignoriert und wieder einen Hamster geholt haben. Diesmal aber war alles anders.
Wir laufen gerade am Gehege vorbei, da stellt sich ein schwarzer, fluffiger Rammler auf seine Hinterpfoten und guckt uns total neugierig an. Der Liebste musste lachen und mich hat es direkt wie ein Blitz getroffen. Ich war verliebt, von der ersten Sekunde an. So etwas hat mich bisher nur selten getroffen. Immer habe ich zwar das Tier gekauft, das mich vom Bauchgefühl her am stärksten angesprochen hat, aber so richtig funken tut es selten. Das bedeutet natürlich nicht, dass ich meine Haustiere in irgendeiner Form bevorzuge; ihr wisst schon, wie ich das meine.
Eigentlich waren wir auch schon längst zu Hause; haben nur das erledigt, was wir ohnehin vorgehabt haben und sind mit drei Großpackungen Streu aus dem Laden gestapft. Daheim hatte ich dann ein ganz unerträgliches Gefühl der Leere. Meinem Freund habe ich es tatsächlich als Liebeskummer beschrieben, denn nicht anders hat es sich angefühlt.
Wo stellen wir den Stall dann wirklich hin?
Wie machen wir die Wohnung hasensicher? Die Kleinen brauchen ja Freilauf.
Was ist mit dem Hund, wie machen wir das?
Welchen Käfig kaufen wir, was können wir statt dem Gitter drauftun?
Fragen über Fragen; letzten Endes haben wir dann fast schon ein wenig überstürzt beschlossen, dass wir den Rammler holen, der uns beiden so unendlich gut gefallen hat.
Überstürzt bezeichne ich das deshalb, weil wir weder eine geeignete Transportbox, noch einen Napf hatten, der groß genug für Hasen war. Ich war noch nie vor dem Kauf eines Tieres so wenig vorbereitet!
Bevor wir den (wie wir nun erfahren haben, kastrierten) Rammler mitgenommen haben, mussten wir ihn zuerst ein wenig beobachten. Welche Häsin (er lebte bei den Damen) suchte andauernd seine Nähe? Mit welcher kuschelte er am meisten, welche wäre die geeignete dazu, dass er sein ganzes restliches Leben mit ihr verbringen würde? Der Mann hat die Hasendame ausgesucht und ich hab dabei vollkommen auf seinen Instikt vertraut. Zu Hause haben wir auch ganz schnell festgestellt, dass diese Wahl die richtige war.
Der Hamster hat sich gewundert
Nur für eine Nacht musste der provisorische Stall im Wohnzimmer errichtet werden. Erst heute konnten wir uns darum kümmern, ihren nun festen Platz vorzubereiten und vor allem leer zu räumen. Geplant war eigentlich, dass wir einen Stall selbst bauen, aber da wir zu lange auf die Holzzuschnitte hätten warten müssen, wurde es letzten Endes ein handelsüblicher Käfig; den größten, den wir finden konnten. Da ich generell ein Gegner von Gittern bin und die beiden sich darin auch niemals ganz aufstellen könnten, haben wir improvisiert und so schlecht sieht das gar nicht aus. Nach ihrer Eingewöhnung in unserer Wohnung soll das sowieso in erster Linie ihr Schlafplatz werden; später sollen sie dann schön überall rumlaufen können.
Über seine neuen Nachbarn hat sich Bobby jedenfalls ordentlich gewundert. Seine Reaktionen waren echt zum Todlachen. Er ist zwar schon vorher ein freches und witziges Kerlchen gewesen, aber dass er sich extra nach ganz oben begibt, um rüberzulinsen, wer oder was da wohnt… das war mir wirklich neu.
Auch heute, als wir sie übersiedelt haben, musste er natürlich genau im richtigen Moment rausgucken. Da hatte ich gerade noch das Weibchen auf dem Arm, da hat er mich ganz skeptisch angeguckt, haha.
Alles in allem ist es ja doch sehr bequem, dass wir mit den beiden in der Riege der Nager geblieben sind. Sie haben in etwa dieselben Vorlieben, was Gemüse und Obst anbelangt und viele der Leckerlies, die man im Handel erhält, sind für beide Arten gedacht. Nun muss ich mich nur noch daran gewöhnen, dass die Menge einen ziemlichen Unterschied macht. :D
Tja und damit darf ich euch daher nun offiziell vorstellen; unsere zwei neuen Mitbewohner. Sie sind Zwergkaninchen. Der zottelige Rammler heißt Struppi und seine Frau heißt Susi. Gemeinsam sind sie Mr. & Mrs. Floppi, denn die beiden schmusen, als wären sie seit Jahren verheiratet. <3