Wusstest du, dass Klettern das Selbstbewusstsein stärkt? Und wusstest du, dass Klettern sogar eine therapeutische Wirkung haben kann? Es spielt dabei keine Rolle, ob es ein Erwachsener oder ein Kind ist, das sich dem Klettern widmet.
Man muss sich bei diesem Hobby konzentrieren und dabeibleiben. An Kletterwänden kommt hinzu, dass jeder Griff anders geformt ist und daher anders angegriffen werden muss. So lässt sich zusätzlich sogar noch die Motorik etwas trainieren.
Als Einsteiger mit dem Klettern beginnen
Für Kinder bietet sich ein Kletterdreieck an, Erwachsene können mit einer Sprossenwand das Klettern üben. So bekommt der Anfänger ein erstes Gefühl dafür, über dem Boden zu sein und würde mal kurz gestolpert, dann ist das auch kein Problem.
Immerhin gehen die wichtigsten Techniken beim Klettern auf die Füße und Zehen zurück. Dass die viel in Aktion kommen, wird mithilfe solcher Kletterhilfen gut trainiert. So vermeidest du unnötigen Kraftverlust, weil du dich nicht immer mit den Händen hochziehen musst. Damit kannst du deine Kraft viel effizienter einsetzen.
Warum wird Klettern zur Therapie eingesetzt?
Therapeutisches Klettern ist längst kein Neuland in der Physio- und sogar Psychotherapie. Auch die Neurologie greift immer wieder gerne darauf zurück. Es geht dabei weniger um den sportlichen Effekt des Kletterns. Viel relevanter sind dabei folgende Faktoren:
- Motorik wird trainiert
- die Körperwahrnehmung verbessert
- kognitive Leistungen stehen im Fokus
- Rehabilitation wird unterstützt
- sozio-emotionaler Therapieeffekt wurde schon mehrfach nachgewiesen
Das Klettern kombiniert gleich mehrere Anforderungen an den Körpern miteinander. Neben der motorischen Kontrollfähigkeit sind Körperkoordination und Gleichgewicht stark gefragt.
Nicht zu unterschätzen ist der Motivationsfaktor. Es stellt sich sehr schnell ein Erfolgserlebnis ein, wenn man eine gewisse Höhe erreicht hat und es schafft, selbst gesetzte Ziele umzusetzen. Die damit ausgeschütteten Glückshormone sind eine direkte Belohnung, wodurch das Klettern eben auch in der Psychotherapie gerne angewendet wird. Nebenher wird so viel Konzentration eingefordert, dass der Kopf quasi wie leergefegt ist.
Warum Klettern schon im frühen Kindesalter gefördert werden soll
Es ist praktisch unmöglich, dass eine bestimmte Muskelgruppe, oder sogar einzelne Muskeln, beim Klettern insoliert werden. Es wird also generell immer der ganze Körper genutzt. Dadurch wird der gesamte Bewegungsapparat in seiner Leistungsfähigkeit gestärkt. Das betrifft dann nicht nur die Muskeln, sondern auch den Gleichgewichtssinn und die Koordination.
Beim Klettern nutzt man übrigens häufig Krabbel- und Reptilienbewegungen. Man nutzt seinen Bewegungsapparat daher selbstredend in einer Weise, die im Alltag gar nicht zum Einsatz kommt. Da Kinder in der Schule viel sitzen und Videospiele heute zum Hauptinhalt des Alltags gehört, sind es nicht nur die Erwachsenen, die sich allmählich nicht mehr ausreichend bewegen. Regelmäßig zu klettern kann dem effektiv entgegenwirken.
Die Kinderheilkunde setzt auch auf das Klettern
Eine Klettertherapie hat auch zu großen Erfolgswerten bei Kindern mit Verhaltensauffälligkeiten geführt. Zu den Hauptzielgruppen dieser Therapieform zählen in der Kinderheilkunde:
- ADHS
- Autismus
- Essstörungen
- Haltungsschwächen
- Lernschwierigkeiten
- Sensorische Integrationsstörungen
Hier kommt dann oft der Faktor des gestärkten Selbstbewusstseins dazu. Denn wer im Alltag Probleme mit für Außenstehende banal wirkenden Dingen hat (z.B. das Binden von Schuhen, oder wenn andere Schwierigkeiten beim Anziehen bestehen), wird durch die Erfolgserlebnisse beim Klettern schnell ein gutes Selbstbewusstsein entwickeln. Insbesondere, da das Therapieklettern dabei helfen kann, diese Probleme im Alltag zu lindern.