Warum Divergent, City of Bones & Co. zum Disaster wurden

Young-Adult-Bücher-und-deren-Flops
Wer es noch nicht weiß: Young Adult Romane sind Bücher, die auf eine vergleichsweise junge Leserschaft abzielen, die in der Regel zwischen 12 und 18 Jahren oder nur geringfügig älter ist.

Wenn es eine Sache gibt, die mich da draußen fasziniert, dann ist es der anhaltende Erfolg von Young Adult Romanen.

Ihr kennt mit Sicherheit den ein oder anderen, immerhin haben es viele auf die ganz große Leinwand geschafft:

  • Harry Potter
  • Die Bestimmung (Divergent)
  • Tribute von Panem (Hunger Games)
  • Chroniken der Unterwelt (City of Bones)
  • Twilight

Um nur ein paar zu nennen.

Ich will mich in diesem Artikel nun einmal näher damit auseinandersetzen, warum gewisse davon zu einem wahnsinnigen Erfolg wurden und warum andere wiederum total abgeschmiert sind – trotz viel Potential und einer oft überraschend großen Fangemeinde. Zumindest, was die Bücher angeht.

Erfolg und Misserfolg von Young Adult Verfilmungen

Möchten wir ein positives Beispiel von Young Adult Verfilmungen, die zweifelsohne bestens funktioniert haben, dann kommt man einfach nicht umhin, Harry Potter, Hunger Games und Twilight zu nennen. Aber was genau haben die Filme richtig gemacht, dass sie so gut funktioniert haben?

Es liegt natürlich an der Buchvorlage.

Wir dürfen nicht aus den Augen verlieren, dass wir es hier mit einer recht jungen Hauptzielgruppe zu tun haben. Jeder Erwachsene oder Tween, der sich auch für die Reihe und die daraus entstehenden filmischen Inszenierungen interessiert, ist ein Zugewinn. Am Ende geht es aber in erster Linie darum, die Die-Hard-Fans anzusprechen. Denn die bringen das große Geld, wenn es dann um das viele Merchandise und die ganzen tollen Special Editions von Büchern, Filmboxen und Klamotten geht.

Wir bekommen von Harry Potter von Anfang an vermittelt, dass Harry später einmal den fiesen Voldemort niederstrecken muss. Genauso, wie sich auch Bella und Edward in Twilight darum kümmern müssen, den gemeinen Volturi-Klan loszuwerden, gleich nachdem sie das Problem gelöst haben, wie sie für immer und ewig zusammenbleiben können. Und Hunger Games funktioniert so gut, weil man auch hier direkt vermittelt bekommt, dass es am Ende darauf hinauslaufen wird, dass Katniss die Revolution in Gang bringen wird.

Auf der anderen Seite haben wir dann zum Beispiel die Divergent-Reihe, die das grässlichste offene Ende erhalten hat, das uns je eine Buchverfilmung hinterlassen hat.

Woran liegt’s?

Andere Frage: Habt ihr eigentlich noch eine Ahnung, worum genau es in Die Bestimmung gegangen ist? Genau das ist nämlich das Problem.

Roth, die Autorin der Divergent-Bücher, hat die einzelnen Teile, soweit ich mich erinnern kann, neben dem Studium geschrieben. Sie hatte interessante Ansätze, großartige Visionen und ließ das Ganze dann völlig unbefriedigend im Sand verlaufen.

Man wollte mit Allegiant dasselbe machen, wie schon mit den drei vorgenannten Riesenerfolgen. Der letzte Film sollte in zwei Teile aufgespalten werden. Hätten sie das mal nicht gemacht, dann hätten wir zumindest einen Abschluss erhalten. Da aber die Einspielergebnisse vom zweiten Teil so unbefriedigend für das Filmstudio waren, wurde nach dem dritten dann ein Schlussstrich gezogen. Man wollte die verbliebene Story lieber zu einer Serie machen. Dann sprangen aber die Darsteller ab und nun verfolgt man das Ziel ohnehin nicht mehr weiter. Wobei das „nun“ schon vor zwei Jahren feststand aber naja.

SPOILERALARM

Meiner Meinung nach war einer von Roths größten Fehlern der Umstand, wie sie Tris beseitigt hat. Nicht, dass sie ihren Hauptcharakter hat sterben lassen, sondern wie.

SPOILER ENDE

Am Ende war die Storyline zu unübersichtlich, die Welt zu komplex und zu wenig gut erklärt. Die Handlung hat – im Buch wie auch im Film – Höhepunkte an den falschen Stellen gesetzt und das hat am Ende dann dazu geführt, dass einfach zu viele Leute das Interesse verloren haben.

Ganz ähnlich erging es City of Bones, zu dem ja zunächst ein Film veröffentlicht wurde, die Filmreihe dann nicht weiter fortgesetzt wurde und dann kam eine Serie. Und auch die wurde mittlerweile wieder abgesetzt.

Liegt es am schlechten Drehbuch? Ach ich kann nur vermuten, aber ich mochte ehrlich gesagt die Mortal Instruments Bücher auch schon nicht. Zu vieles davon las sich wie eine Fanfiction, zeitweise war ich ganz erstaunt darüber, dass ich gerade ein gekauftes ebook durchblätterte und nicht doch auf fanfiction.net unterwegs war. Zeilenweise Beschreibungen, wie sie zusammen in einem Diner sitzen und plötzlich die Rede von Mangas ist ließen es an manchen Stellen einfach zu gezwungen wirken. Zu stark an eine Zielgruppe angepasst, von welcher ich der Autorin nicht so ganz abkaufen will, dass sie selbst Teil davon ist.

Und dann liegt es mit Sicherheit auch noch daran, dass die Serie einfach mit Logikfehler und Ugh-Momenten nervt.

Wir haben hier zunächst einen Film, der total gefloppt ist, weil er in seiner Handlung einfach zu stark dem Buch folgte. Für diejenigen, die das zugehörige Buch nicht gelesen haben, war der Film einfach zu schwierig. Und dann ist da noch der unangenehme Nebeneffekt, dass es einfach zu stark wie ein Abklatsch vom Erfolgsrezept von Twilight gewirkt hat. Es war alles dunkel, düster und mysteriös, fast schon ein bisschen emo.

Dann haben wir die Serie Shadowhunters erhalten und der kleine große Nerd in mir war schon ganz irre drauf, den zweiten Versuch zu inhalieren.

Ich liebte die Schauspieler. Ich hasste das Drehbuch.

Erst meckert Clary noch, dass ihr der Kopf so sehr schwirrt bei all den neuen Informationen und fünf Minuten später mein meistgehasster Satz der ganzen Serie: „Das machen Shadowhunter so!“ Ich muss aber ehrlich sagen, dass ich gar nicht sicher weiß, ob ich gerade den korrekten Wortlaut zitiert habe. Extra dafür tu ich mir das nicht mehr an.

Die Serie wurde nach der dritten Staffel abgesetzt, weil sie sich nicht mehr für das Studio rentiert hat.

In meinem Blog-turned-Rant darf natürlich Maze Runner nicht fehlen. Noch ein Young Adult Roman, der viel Potenzial und eine megagroße Fanbase hat. Kein Wunder, dass man ihn verfilmt hat.

Die Besetzung ist großartig, die Filme haben auch jene überzeugt, die Maze Runner nicht gelesen haben. Ich selbst fand es schade, dass manche Details nicht in den Filmen enthalten waren, aber gut, das hat schon Harry Potter nicht gehindert, zum Riesenerfolg zu werden.

Das Genick gebrochen hat sich die Serie im letzten Teil, The Death Cure, als man allen Ernstes versucht hat, zwei Bücher in einen Film zu stopfen.

Uff. Wer hat sich da nur gedacht, dass das eine gute Idee war? Der Film war überladen an Informationen und auch, wenn er genial gemacht war, braucht man einfach zwei Anläufe, um auch wirklich alles zu verarbeiten.

Die Macher scheinen ihre Lehren daraus gezogen zu haben und gehen nun Prequels, also die Vorgeschichte zu dem Ganzen an. Vielleicht bringt uns das ja Teresa wieder mehr in den Mittelpunkt zurück, die schließlich auch in den Romanvorlagen eine wichtige Rolle spielt.

Ich kann nun natürlich diesen Artikel nicht beenden, ohne über die Filme gesprochen zu haben, die den Fans der zugehörigen Buchreihe die Zehennägel aufrollt.

Percy Jackson. Es muss einfach sein. Denn man fragt sich einfach immer und immer wieder, wenn einem die Trailer unterkommen: Wie konnte das nur passieren?!

Ich habe eine Theorie.

Dass man das Alter und das Aussehen nicht 1 zu 1 umsetzt passiert. Man denke nur an Eric aus Divergent oder Snape aus Harry Potter. Aber ich glaube, ich habe in der gesamten Filmgeschichte des letzten Jahrzehnts kein Filmmonster mehr gesehen, das so schlecht ausgesehen hat. Und auch die Schauspieler haben mich in ihrer Leistung einfach nicht überzeugt.

Viele hart eingesottene Fans bringen an dieser Stelle viele viele Zeilen lange Ausführungen darüber, warum genau die Filme so furchtbar waren. Es stimmen einfach zu viele Details nicht überein, es bleiben zu viele Fragen offen und manche Dinge ergeben einfach keinen Sinn. Alleine die Tatsache, wie Thalia gestorben sein soll. Gibt es eigentlich irgendwen, der das verstanden hat?

Mein großes Fazit

Die Filmstudios müssen sich ranhalten, wenn sie ihre früheren Erfolge wiederholen möchten. Young Adult Romane bieten noch so viele grenzgeniale Vorlagen, die es auf die große Leinwand schaffen sollten. Dann aber bitte näher an der Vorlage und mit einem Produktionsteam, das die fiktive Welt so richtig versteht und dadurch keine Informationen weglässt oder Unsinn anstellt, der dann einfach für Kopfschmerzen sorgt.

Auch, wenn das keine Young Adult Verfilmungen sind, aber Herr der Ringe, Game of Thrones und die Fifty Shades Teile haben unter Beweis gestellt, wie genial oder zumindest erfolgreich das Ergebnis sein kann, wenn man entweder einen harten Fan der Buchvorlage ranlässt oder eng mit dem Autoren zusammenarbeitet. Immerhin hatte Peter Jackson bei Lord of the Rings eine klare Vision, was er umsetzen wollte. Die hat ihm wiederum beim Hobbit gefehlt, wodurch die Reihe auch so hart gefloppt ist. Ein Film – oder eben eine Reihe – kann am Ende nur so gut sein, wie es die Vorlage und das dransitzende Team eben ermöglichen.

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